- Das Rasen-Turnier in Halle geht für Roger Federer im Achtelfinal nach einem 6:4, 3:6, 2:6 gegen Félix Auger-Aliassime zu Ende.
- Der Kanadier ist der verdiente Sieger: Er schlägt besser auf, retourniert besser und ist von der Grundlinie stärker.
- Auch die Statistik spricht eine klare Sprache: Auger-Aliassime gewinnt satte 24 Punkte mehr und erspielt sich nicht weniger als 15 Breakbälle (Federer nur einen).
Nichts wird es mit einem 11. Titel für Roger Federer (ATP 8) beim Turnier in Halle. Der Schweizer scheiterte bei der Hauptprobe für das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon (ab 28 Juni) in 3 Sätzen an einem stark aufspielenden Félix Auger-Aliassime (ATP 21). Konnte Federer zu Beginn noch gut mit seinem Kontrahenten mithalten, stand er ab Mitte des 2. Satzes ziemlich auf verlorenem Posten.
Das Optimum aus dem 1. Satz gemacht
Bloss 5 Punkte verbuchte Federer im gesamten 1. Satz beim Aufschlag von Auger-Aliassime. Das ist wenig. Doch weil der Schweizer 4 dieser Punkte im 7. Game holte, reichte dies dem «Maestro» zum Break und wenig später zum Satzgewinn. Sehenswert war dabei der Gewinnschlag beim Breakball: Federer passierte den Kanadier unter Druck mit einer Rückhand der Linie entlang zum 4:3.
Während Federer seine einzige Chance gnadenlos ausnutzte, liess Auger-Aliassime gleich 4 Breakmöglichkeiten liegen. Drei davon wehrte Federer mit dem Aufschlag ab, die letzte nach einem spektakulären Punkt.
Auger-Aliassime bleibt stark, Federer baut ab
Doch im 2. Satz kam der 10-fache Halle-Champion dann nicht mehr ungeschoren davon. Mit seinem insgesamt 9. Breakball in dieser Partie stellte der 20-jährige Auger-Aliassime auf 4:2. Weil der Kanadier bei eigenem Service unantastbar blieb, war nach 77 Minuten der Satzausgleich Tatsache.
Noch klarer verlief der Match im entscheidenden Durchgang. Auger-Aliassime breakte Federer gleich zu Beginn und stellte danach mit 4 Assen in Serie auf 2:0. Spätestens jetzt war beim 39-jährigen Baselbieter der Faden gerissen. Erst nach insgesamt 5 verlorenen Games in Serie punktete Federer zum 1:4. Doch das sollte nicht mehr als ein Strohfeuer sein. Nach 1:45 Stunden und dem 13. Ass von Auger-Aliassime hatte Federer das 1. Duell mit dem 19 Jahre jüngeren Quebecer verloren.
Die 2. Hälfte der Partie muss Federer zu denken geben. Er bewegte sich zunehmend schlechter und baute beim Aufschlag stark ab. Bleibt die Frage, ob der 8-fache Wimbledon-Champion einfach einen schlechten Tag erwischte oder ob ihm ein körperliches Problem zu schaffen machte. Die kommenden Tage dürften darob Klarheit bringen.