Er war eigentlich schon ausgeschieden: Nach verlorenem Auftaktsatz stand Johan Nikles (ATP 317) bei seinem Heimturnier in Genf mit 4:5 und 0:40 in Rücklage. Doch mit dem Ziel vor Augen schien sein Gegner Leandro Riedi (ATP 301) plötzlich weiche Knie zu bekommen.
Riedi zeigt Nerven
Der 20-Jährige patzte bei eigenem Aufschlag gleich drei Mal und liess im selben Game noch drei weitere Matchbälle ungenutzt. Das Momentum lag nun beim Lokalmatadoren Nikles, der seine Chance sah und den 2. Durchgang im Tiebreak (7:3) prompt noch für sich entschied.
Der 2. Satz hatte begonnen wie der erste: mit 2 frühen Breaks auf beiden Seiten. Im Gegensatz zum ersten Umgang, in dem Riedi beim Stand von 5:5 mit seinem 2. Servicedurchbruch die Vorentscheidung erzwungen hatte, flatterten dem Zürcher allerdings plötzlich die Nerven.
Nikles krönt seine Auferstehung
Besser machte es im Anschluss Nikles, der in einem lange ausgeglichenen Entscheidungsdurchgang geduldig auf seine Gelegenheit wartete und beim Stand von 5:5 Riedi den Aufschlag abnahm. Im Gegensatz zum Zürcher blieb er im Anschluss allerdings nervenstark und verwertete nach zweieinhalb Stunden seinen ersten Matchball zum 5:7, 7:6 (7:3), 7:5. Für den 25-Jährigen ist es der erste Sieg im Hauptfeld eines ATP-Turniers.
Nach seinem grossen Comeback im ersten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Schweizern überhaupt, trifft Nikles im Achtelfinal auf den Niederländer Tallon Griekspoor (ATP 64). SRF zwei überträgt die Partie ab ca. 16 Uhr live.