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Federer nimmt Stellung Wirbel um Djokovics vermeintlichen Alleingang

Der Abschied von ATP-Präsident Chris Kermode polarisiert unter den Topstars. Ging Novak Djokovic dabei eigenmächtig vor?

Am letzten Donnerstag wurde bekannt, dass der Vertrag von ATP-Präsident Chris Kermode nicht verlängert wird. Zuvor hatte der Spielerrat keine Einigkeit für bzw. gegen einen Verbleib des Briten erzielen können. Danach hiess es, Spielerrat-Präsident Novak Djokovic habe eigenmächtig gehandelt.

Am Rand des Turniers von Indian Wells erklärte Roger Federer, dass er vor Kermodes umstrittener Absetzung das Gespräch mit Djokovic gesucht habe: «Er hatte für ein Treffen keine Zeit – für mich schwer verständlich, aber okay.» Allerdings kontaktierte der Schweizer den Serben sehr kurzfristig, erst «am Stichtag kurz vor der Entscheidung.» (siehe Video oben)

Rafa und ich sind jetzt wenigstens auf dem gleichen Nenner.
Autor: Roger Federer über sein Gespräch mit Nadal

Federer gibt zu: «Ich tue mich in dieser Sache schwer mit einer klaren Meinung.» Er will aber wissen: «Welche Gründe gaben den Ausschlag gegen Kermode?» Unbestritten ist, dass der 54-Jährige polarisierte:

  • Viele Tennisprofis attestieren Kermode, viel Positives für sie und die Belange ihres Sports bewirkt zu haben.
  • Kermodes Gegner im Spielerlager monieren hingegen, dass der seit 2014 amtende ATP-Präsident ihnen zu wenig Mitspracherecht gewährt habe.

Federer offenbart: «Ich hätte wohl eher für Kermodes Verbleib gestimmt.» Mittlerweile hat er mit Rafael Nadal gesprochen, sagt dazu aber nur: «Wir sind jetzt wenigstens auf dem gleichen Nenner, was für uns beide wichtig ist.»

Nadal selbst hatte einen Anruf von Djokovic erwartet. Enttäuscht zeigte er in Indian Wells Medienvertretern sein Handy: «Sehen Sie, niemand hat Kontakt mit mir aufgenommen.» Djokovic wiederum vertritt den Standpunkt: «Wenn Spieler etwas wollen, können sie auf mich zukommen.»

Federer stellt nun in Aussicht: «Wenn die vielen Fragen beantwortet werden, beruhigt sich das Gemüt bei mir und vielen Spielern vielleicht wieder.»

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 11.03.2019, 22:30 Uhr

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