Rund 4 Wochen nach der bitteren Final-Niederlage in Wimbledon gegen Novak Djokovic gilt es für Roger Federer diese Woche in Cincinnati wieder ernst. Im Gegensatz zum Grand-Slam-Turnier in London kann der 38-Jährige in Ohio nicht auf die Unterstützung seiner Familie zählen.
Die Organisation ist viel einfacher.
«Ich vermisse meine Familie natürlich», erklärt Federer gegenüber SRF. Er kann dem Fehlen seiner Liebsten aber auch Positives abgewinnen. «Die Organisation ist viel einfacher. Mit den Kindern ist es ein ständiges Herumrennen. Man muss sie ins Bett bringen und am Morgen schauen, dass sie nicht zu laut sind, wenn Papa noch schläft. Diese Probleme gibt es hier alle nicht», so der Schweizer mit einem Schmunzeln.
Premiere gegen Londero
Obwohl es für ihn eine Umstellung ist, schätzt Federer, dass er so ein bisschen mehr Zeit für sich selbst hat. Diese nutzt er unter anderem, um mehr mit seinen Coaches zu sprechen. Oder vielleicht auch, um Informationen über seinen Startgegner Juan Ignacio Londero einzuholen. Der Argentinier (ATP 55) ist für den Schweizer nämlich ein Unbekannter.
«Er ist vielleicht eher ein Sandspezialist. Aber das gibt es heute eigentlich nicht mehr wirklich. Alle Spieler servieren gut und können hart durchziehen», so Federer. Dennoch war es ein Sandturnier, an dem Londero seinen bisher grössten Erfolg feiern konnte. Im Februar holte er in Cordoba seinen ersten und einzigen ATP-Titel.
Gegen ihn spielen zu können, ist wie ein Geschenk.
Sein Triumph in der Heimat war eine grosse Überraschung. Vor dem Turnier hatte Londero auf der ATP-Tour kein einziges Spiel gewonnen. Dank 4 Siegen erreichte er den Final, wo er seinen Landsmann Guido Pella in 3 Sätzen niederrang.
In Cincinnati steht Londero nun erstmals in der 2. Runde eines ATP-1000-Turniers. Dass es dort gegen Federer geht, ist für den 25-Jährigen sehr speziell. «Das löst grosse Gefühle bei mir aus. Da geht ein Traum in Erfüllung. Als Kind habe ich ihm immer zugeschaut. Jetzt gegen ihn spielen zu können, ist wie ein Geschenk.»
Resultate
Sendebezug: Radio SRF 3, Bulletin von 07:30 Uhr, 12.08.19