Da waren's nur noch Vier: Nachdem an den ATP Finals in Turin am späten Freitagabend das letzte Gruppenspiel über die Bühne gegangen ist, stehen in der norditalienischen Metropole am Samstag bereits die Halbfinals an. Während der Halbfinal-Vorstoss von Novak Djokovic nicht sonderlich überraschend ist, trifft das auf das Gruppenphasen-Out von Rafael Nadal schon eher zu.
Stattdessen schaffte in der Gruppe des Spaniers Taylor Fritz den Sprung unter die besten Vier. Der 25-jährige Kalifornier verdiente sich die Qualifikation mit einem klaren Sieg gegen Nadal sowie einem hart erkämpften Dreisatzsieg gegen Félix Auger-Aliassime im Direktduell um das Weiterkommen. Mit Djokovic wartet nun der Rekordjäger auf Fritz.
- Novak Djokovic (ATP 8) vs. Taylor Fritz (ATP 9):
Gegen den 10 Jahre älteren Serben wartet Fritz noch auf seinen ersten Sieg. In bisher 5 Duellen ging er noch nie als Sieger vom Platz. An den Australian Open 2021 forderte er Djokovic immerhin über 5 Sätze. Präsentiert sich der 1,96 m grosse Fritz in Sachen Aufschlag aber so stilsicher wie gegen Félix Auger-Aliassime, dürfte es Djokovic zumindest schwer haben, den Finals-Rookie zu breaken.
Apropos Breaks: Sein erstes und bislang einziges musste Djokovic am Freitag im Entscheidungssatz gegen Daniil Medwedew hinnehmen. Zuvor war der 5-fache Finals-Sieger, der mit einem weiteren Triumph mit Roger Federer gleichziehen könnte, sowohl gegen Stefanos Tsitsipas wie auch gegen Andrej Rublew ohne Serviceverlust durchgekommen.
Halbfinal-Premiere für Rublew
Anders als Fritz hat sich Casper Ruud in den Gruppenspielen Nadal zwar geschlagen geben müssen. Der Norweger stand wie Djokovic in der anderen Gruppe aber bereits vor dem abschliessenden Spiel gegen den Spanier als Gruppensieger fest. Er schlug Auger-Aliassime in zwei Sätzen und zwang Fritz im Tiebreak des 3. Satzes in die Knie.
Ruud hat rechtzeitig für das Saisonfinale wieder zu seiner Form gefunden. Nach den Final-Teilnahmen an den French- und US Open befand sich der 23-Jährige eher auf dem absteigenden Ast und hatte einige frühe Niederlagen zu verdauen.
Rublews erstmalige Qualifikation für den Halbfinal im dritten Anlauf kam eher überraschend. Der Russe trat schliesslich in der Gruppe gegen 3 ehemalige Sieger der ATP Finals an. Sein Kampfgeist trug ihn jedoch sowohl gegen Medwedew als auch gegen Tsitsipas zu knappen Dreisatzsiegen.
- Casper Ruud (ATP 4) vs. Andrej Rublew (ATP 7):
Die Affiche zwischen dem Norweger und dem Russen gab es letztes Jahr an gleicher Stätte schon einmal: In der Round Robin schlug Ruud damals Rublew im 5. Duell zum ersten Mal. Er setzte sich erst im Tiebreak des 3. Satzes durch. Eine enge Partie darf auch für die Neuauflage erwartet werden.
Das Momentum ist auf der Seite des 25-Jährigen aus Moskau. Nach seinem Erfolg über Tsitsipas am späten Freitagabend ist er emotional im Hoch. Der norwegische French-Open- und US-Open-Finalist dagegen musste zum Abschluss der Gruppenphase gegen Nadal einen Dämpfer hinnehmen. Für Ruud spricht indes, dass er den Freitag zur Erholung nutzen konnte.
