Roger Federer kann den Fokus früh auf die Swiss Indoors richten, die ab dem 19. Oktober in der Stadt am Rhein in Szene gehen. Es wird für den 9-fachen Basel-Champion der 19. Auftritt vor Heimpublikum sein.
6 Siege aus den letzten 3 Turnieren (inklusive der US Open) müssen als Referenz genügen, um den Jubiläums-Triumph anzupeilen. Seinen letzten Match vor Basel im über 9000 km Luftlinie entfernten Schanghai resümierte der 38-Jährige wie folgt: «Ich konnte nicht genügend Chancen herausspielen.»
Harziger Start und schnelles Ende
Vor allem aber verdiente sich der Deutsche Alexander Zverev (ATP 6) den Erfolg im Viertelfinal (6:3, 6:7, 6:3) mit einer überzeugenden Leistung als Aufschläger. Das musste auch Federer anerkennen. «Im 1. Satz hat er unglaublich stark serviert, so dass ich praktisch gar nicht ins Spiel fand.»
Im Umgang 2 korrigierte der Hamburger einen Break-Rückstand und blieb in einer überaus zähen Begegnung fortan weiter am Drücker. «Dann wurde es richtig dramatisch», erinnert sich der Maestro. Er spricht den Spielstand von 6:5 und 40:0 an, als Zverev bei eigenem Aufschlag 3 Matchbälle hatte und folgerte daraus: «Ich dachte, ich könnte jetzt heimgehen.»
Ich freute mich riesig über einen 3. Satz, konnte dort aber nur noch kurz dranbleiben.
Doch der 20-fache Grand-Slam-Sieger schaffte es, sich rauszukämpfen und «freute sich riesig darüber», dass die Partie in die Verlängerung ging. 23 Minuten später war Federer gleichwohl geschlagen. Da der 22-jährige Zverev beim Aufschlag wieder unantastbar blieb, «konnte ich nur kurz an ihm dranbleiben».
Zverevs unbeeindruckte Rückkehr
Und was sagte Zverev nach seinem «besonderen Coup» über den Schweizer? «Wenn man 5 Matchbälle gegen einen Spieler wie Federer vergibt, ist es immer schwierig, im 3. Satz zurückzukommen.».
Bleibt die Frage nach dem strittigen Entscheid des Schiedsrichters. Der Unparteiische hatte im 3. Durchgang ein Ballwegschlagen des Baselbieters mit einem gutgeschriebenen Punkt für Zverev quittiert. Im Video unten äussert sich Federer dazu und meinte: «Zverev hat mich heute bezwungen, nicht der Schiedsrichter.»
Sendbezug: SRF zwei, sportlive, 11.10.2019 12:30 Uhr