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Romand räumt in Podcast auf Wawrinka: «Dieser Vergleich ist respektlos gegenüber Murray»

Der aktuell strauchelnde Stan Wawrinka hat sich Anfang Jahr in einem Podcast zu den «Big 4» geäussert und Novak Djokovic als «Lieblingsgegner» genannt.

Tennisspieler macht Spagat auf dem Platz.
Legende: Muss sich aktuell wieder hochkämpfen Stan Wawrinka im Einsatz an den Australian Open. Keystone/Manish Swarup

Sein leicht golden angehauchter Herbst scheint schon wieder so weit weg. Im vergangenen Oktober stand Stan Wawrinka (ATP 154) in Stockholm noch im Halbfinal, kurz darauf erreichte er in einem illustren Basel-Hauptfeld immerhin Runde 2 (Niederlage gegen den formstarken Ben Shelton).

Ab da geriet der Motor des dreifachen Grand-Slam-Champions wieder ins Stocken, mittlerweile steht er bei drei Start-Pleiten am Stück. Zuletzt war am Montag in Montpellier früh Schluss.

Zu Besuch bei vier US-Boys

Im Vorfeld der Australian Open, bei denen Lorenzo Sonego in Runde 1 zu stark war, hatte Wawrinka im renommierten amerikanischen Podcast «Nothing Major» seine Karriere bereits etwas Revue passieren lassen. Die Episode wurde nun im Montpellier-Vorfeld veröffentlicht.

Den US-Hosts Sam Querrey, John Isner, Steve Johnson und Jack Sock stand der Romand eine gute halbe Stunde lang Red und Antwort. Wawrinka war als Grand-Slam-Sieger ein Novum im Podcast: Eigentlich verzichten die vier Ex-Profis, allesamt ohne Major-Titel, auf derart dekorierte Gesprächspartner.

Auch wenn er dich zerstört, weinst du aus Freude, weil du den perfekten Tennisspieler vor dir hast.
Autor: Stan Wawrinka über Novak Djokovic

Die Erfolge des Schweizers standen denn auch im Fokus. Angesprochen auf seine goldene Phase (drei Major-Titel zwischen 2014 und 2016) und dem Aufmischen der «Big 4» Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray, gab der 39-Jährige deutlich Gegensteuer.

«Es hat mich gestört, wenn man über die ‹Big 5› oder ähnliches gesprochen hat. Oder wenn man mich mit Murray gleichgesetzt hat, nur weil ich ebenfalls drei Grand-Slam-Turniere gewonnen habe», so Wawrinka.

Ich habe gegen Nadal ständig auf die Uhr geschaut und gehofft, dass ich die 1-Stunde-Marke noch erreiche.
Autor: Stan Wawrinka über den French-Open-Final 2017

Der Brite habe viel mehr Titel gewonnen und 20 Jahre lang in den Top 10 gestanden. «Ich bin meilenweit entfernt von allen 4. Das ist ein Mangel an Respekt gegenüber ihnen und speziell gegenüber Murray.»

Am liebsten gegen Djokovic

Von Sock wird Wawrinka gefragt, gegen welchen der vier Top-Cracks er ...

  • ... am wenigsten gerne gespielt habe: «Sie waren alle starke Gegner, aber ich nehme Rafael Nadal, auf Sand an den French Open. Ich habe gegen ihn im Final 2017 gespielt und ständig auf die Uhr geschaut in der Hoffnung, dass ich die 1-Stunde-Marke noch erreiche, bevor er gewinnt. Er bedrängt dich in jedem einzelnen Ballwechsel. Er gibt dir keine Möglichkeiten, einen Winner zu schlagen.»
  • ... am liebsten gespielt habe: «Es klingt vielleicht komisch, weil ich über 20 Mal gegen ihn verloren habe, aber Novak Djokovic. Gegen ihn habe ich mich immer am wohlsten gefühlt. An den ATP Finals (2014, d. Red.) verlor ich 3:6, 0:6 und ich habe es genossen. Er hat so einen feinen, sauberen Schlag. Auch wenn er dich zerstört, weinst du aus Freude, weil du den perfekten Tennisspieler vor dir hast.»

Radio SRF 1, Abendbulletin, 27.01.24, 22:00 Uhr ; 

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