Einmal mehr sorgen der dichte Zeitplan und die Ansetzung der Spiele im Tennis-Zirkus für Unmut bei Spielern und Trainern. Beim ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy ist es nun so weit gekommen, dass Jannik Sinner (ATP 4) darauf verzichtet, am Donnerstag zum Achtelfinal gegen Alex de Minaur (ATP 13) anzutreten. Das Duell hätte um 17:00 Uhr stattfinden sollen.
Grund für den Rückzug Sinners ist die fehlende Erholungszeit. Die Uhr zeigte 02:37 an, als der Südtiroler in der Nacht auf Mittwoch seinen Sechzehntelfinal gegen Mackenzie (ATP 42) McDonald in 3 Sätzen beendete. Das Duell zwischen Sinner und dem US-Amerikaner hatte erst nach Mitternacht begonnen, weil sich die Spiele zuvor in die Länge gezogen hatten. Insgesamt 6 Partien fanden auf dem Centre Court statt, die erste begann um 11:00 Uhr.
Rote Köpfe bei Ruud und Wawrinka
Die knapp 15-stündige Regenerationszeit zwischen Sechzehntel- und Achtelfinal war Sinner zu kurz – wenige Stunden vor dem Match gegen De Minaur erklärte der 22-Jährige Forfait. Damit steht De Minaur kampflos im Viertelfinal.
Die Spielansetzung, die jeweils am Abend zuvor für den Folgetag veröffentlicht wird, löste unter den Spielern negative Reaktionen aus. Casper Ruud (ATP 8), der in Paris-Bercy bereits ausgeschieden ist, bezeichnete den Spielplan der Veranstalter als «Witz».
Ins gleiche Horn blies Stan Wawrinka (ATP 51), der schrieb: «Immer das Gleiche, das Turnier interessiert es nicht und die ATP macht einfach mit.» Der Romand wurde in Paris-Bercy in dieser Woche selbst schon Opfer der fragwürdigen Spielansetzung, als er in der 1. Runde gegen Dominic Thiem (ATP 108) bis um 02:22 Uhr nachts auf dem Court stand.