Vor 6 Monaten bestritt Dominic Stricker seine letzte Partie auf der Tour. Im Halbfinal der ATP Next Gen Finals musste der Berner im 2. Satz aufgeben. Es war der Beginn einer langen Leidenszeit für den Gewinner des Juniorenturniers bei den French Open 2020. Statt sich bei den Australian Open oder aktuell in Paris mit den Besten der Welt zu messen, schuftete Stricker mit seinem Physiotherapeuten.
«Er hat den Kraft- und Fitnessraum in der letzten Zeit sehr intensiv kennengelernt», sagt Dave Udry, Strickers Physiotherapeut, über seinen Schützling. «Für einen Sportler ist das natürlich nicht unbedingt der Lieblingsort.» Man habe ganzheitlich trainiert, so Udry. Strickers Hauptproblemzone ist der untere Rückenbereich, der ihm in den letzten Monaten zu schaffen gemacht hat.
Nun ist der 21-Jährige aber soweit, dass die Rückkehr auf die Tennis-Tour angestrebt werden kann. «Im Moment geht es ihm sehr gut, wir konnten gut trainieren. Ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind, wird sich in der Zukunft weisen», meint Udry.
Nach Wimbledon stehen zwei Schweizer Turniere an
Strickers unmittelbare Zukunft liegt in England. Am Donnerstag fliegt er nach London, wo er sich während 3-4 Wochen auf Rasen auf das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon (1. bis 14. Juli) vorbereiten wird. Ab dem 3. Juni tritt Stricker im Südwesten Londons beim Challenger-Turnier in Surbiton an, in der Folgewoche ist er an einem weiteren Challenger-Event in Nottingham eingeschrieben.
Dank seinem «protected ranking» darf Stricker in Wimbledon im Hauptfeld starten. «Das wird mein erstes Highlight sein. Darauf liegt mein Fokus», so Stricker. Nach den Rasenturnieren in England kehrt der Berner in die Schweiz zurück und schlägt im Juli in Gstaad sowie beim Challenger-Turnier in Zug auf.
Es ist einfach cool, den Spass und die Spielfreude zurückzuhaben.
Den kommenden Wochen schaut nicht nur Strickers Physiotherapeut, sondern auch der Tennisprofi selber zuversichtlich entgegen. «Jetzt ist wirklich wieder alles gut. Es war eine sehr, sehr lange Zeit. Ich bin überglücklich, wieder auf dem Platz zu stehen», sagt der Schweizer, der auf der Challenger-Tour bislang fünf Turniersiege feiern konnte.
In rund einer Woche wird Stricker in Surbiton also sein Wettkampf-Comeback geben. Wie schaut der Linkshänder dieser Partie entgegen? «Ich freue mich jetzt schon mega fest. Ehrlich gesagt, bin ich auch schon ein kleines bisschen nervös. Es ist einfach cool, den Spass und die Spielfreude zurückzuhaben», erläutert Stricker. Deshalb sei für ihn nicht relevant, ob er seinen ersten Match seit über 180 Tagen gewinnt oder verliert.