Vor etwas weniger als zwei Jahren war Dominic Thiem auf dem Tennis-Olymp angekommen. Der Österreicher holte sich bei den US Open seinen ersten Major-Triumph. Die damalige Nummer 3 der Welt schien bereit, eine neue Ära zu prägen, bereit, die «ewigen Drei» Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer zu überflügeln.
Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit Thiem. Das Jahr 2021 war von Rückschlägen geprägt. Der grösste: seine Handgelenkverletzung. In der Vorbereitung für Wimbledon erlitt er in Mallorca einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkkapsel. Es folgte eine lange Absenz vom Tennis-Zirkus und ein Absturz im Ranking.
Ich bin glücklich, wie sich mein Spiel entwickelt.
Unterdessen befindet sich Thiem, der aktuell auf Rang 339 geführt ist, auf dem langwierigen Weg zurück. Vor Wochenfrist siegte er in Bastad (SWE) erstmals seit Mai 2021 wieder auf ATP-Stufe. In Gstaad, wo diese Woche ein 250er-Turnier stattfindet, will Thiem an diesen Erfolg anknüpfen. «Zurzeit bin ich in der Verfassung, bei dem jeder gewonnene Match eine Riesensache ist», sagt er.
Lieber Gstaad als Hamburg
Thiem ist zufrieden mit seiner Entwicklung. «Es geht auf jeden Fall aufwärts.» Das sei noch im Mai ganz anders gewesen, erklärt er weiter. «In Roland Garros und den paar Turnieren zuvor stagnierte ich. Jetzt bin ich glücklich, wie sich mein Spiel entwickelt.»
Die Devise sei, sich langsam an die Topform heranzutasten. Deshalb habe sich der 28-Jährige auch für Gstaad und gegen Hamburg (ATP 500) entschieden. «Noch habe ich nicht volles Selbstvertrauen und ich habe das Turnier hier 2015 gewonnen. Zudem denke ich, dass die Bedingungen hier für mein Spiel besser sind.»
Wiedersehen mit Gaston
Zum Auftakt trifft Thiem im Berner Oberland auf Hugo Gaston (ATP 58). Beim letzten Aufeinandertreffen behielt Thiem gegen den Franzosen bei den French Open 2020 in einem epischen 5-Satz-Spiel das bessere Ende für sich. «Ich werde mir die Highlights jener Partie sicher noch einmal anschauen, aber die Verhältnisse hier sind ganz anders.»