- Die Schweiz verliert in Manchester auch das zweiten Gruppenduell in der ersten Finalphase des Davis Cups. Gegen Gastgeber Grossbritannien resultiert ein 1:2.
- Das Team von Captain Severin Lüthi hat damit keine Chancen mehr, sich für das Finale der besten 8 im November in Malaga zu qualifizieren.
- Im entscheidenden Doppel unterliegen Dominic Stricker und Stan Wawrinka der britischen Paarung Neal Skupski/Dan Evans in zwei Sätzen.
- In den Einzeln muss Leandro Riedi Andy Murray nach hartem Kampf den Vortritt lassen, Wawrinka kommt gegen Cameron Norrie zu einem Zweisatzsieg.
Das in Gstaad siegreiche Doppel Stan Wawrinka/Dominic Stricker sollte für die Schweiz den ersten Sieg in der finalen Gruppenphase des Davis Cups sicherstellen. Doch in der dritten Partie des Tages gegen die heimischen Briten stiess das Schweizer Duo in Manchester auf harten Widerstand.
Neal Skupski, der in der Doppel-Weltrangliste an dritter Stelle klassiert ist, und der in den Einzeln geschonte Dan Evans (ATP 27) behielten in zwei Sätzen 6:3, 6:3 die Oberhand.
Stricker/Wawrinka besassen im zweiten Durchgang bei 2:2 eine einzige Breakchance, welche sie jedoch nicht nutzen konnten. Im nächsten Game realisierten dann prompt die Briten den entscheidenden Servicedurchbruch. Wenig später war die zweite Schweizer Niederlage an diesem Tag und die insgesamt fünfte in dieser Woche (nach dem 0:3 am Dienstag gegen Frankreich) Tatsache.
Wawrinka schlägt britische Nummer 1
Wawrinka (ATP 40) hatte gegen den in der Weltrangliste 23 Positionen besser klassierten britischen Teamleader Cameron Norrie den ersten Punkt für die Schweiz geholt und dank eines 7:5, 6:4 im 2. Einzel zum 1:1 ausgeglichen.
Im ersten Satz reichte dem 38-jährigen Waadtländer ein Break – zu null zum 7:5 – zum Gewinn. Im zweiten machte er einen 2:4-Rückstand wett. Auch hier war der Davis-Cup-Sieger von 2014 in den entscheidenden Momenten eine Spur abgeklärter als Linkshänder Norrie. Das Break zum 6:4 war das vierte Game in Folge für Wawrinka und brachte ihm nach gut eineinhalb Stunden den Sieg. Vor allem der Aufschlag des Westschweizers bereitete Norrie immer wieder Mühe. Wawrinka gelangen insgesamt 18 Asse.
Riedi mit Abnützungskampf gegen Murray
Im ersten Einzel des Tages war etwas überraschend Leandro Riedi (ATP 152) gegen Andy Murray (ATP 41) aufgestellt worden. Der 21-Jährige trat unbekümmert auf und forderte den dreifachen Grand-Slam-Sieger über drei Stunden lang. Bei seinem Debüt im Davis Cup verlor er aber dennoch in drei Sätzen 7:6 (9:7), 4:6, 4:6.
Vor allem im äusserst umkämpften Startdurchgang vermochte der returnstarke Riedi zu überzeugen. Er reagierte auf einen Breakrückstand und wehrte im Tiebreak zwei Satzbälle des Schotten ab. Wie so oft zeigte der 36-jährige Murray nach dem Rückstand aber seine ganze Widerstandskraft.
Nach der Partie hatte Murray im Interview viel Lob für seinen 15 Jahre jüngeren Gegner übrig. Den Sieg widmete er unter Tränen seiner verstorbenen Grossmutter, deren Begräbnis er am Freitag verpasste.
So geht's weiter
Am Samstag trifft die Schweiz im dritten Gruppenspiel der 1. Finalphase auf Australien. Die Affiche verkommt aus Schweizer Sicht zur Kehraus-Partie: Die beiden ersten Plätze der Gruppe, die zur Teilnahme an der zweiten Finalphase der besten 8 im November in Malaga berechtigen würden, sind nun bereits ausser Reichweite.