Mit Spanien gastiert diese Woche eine der weltbesten Tennis-Nationen im Berner Seeland. Kein anderes Land hat den Davis Cup seit der Jahrtausendwende öfter gewonnen (6x), wobei der zurückgetretene Rafael Nadal an dieser Ausbeute nicht ganz unschuldig ist. Mit Carlos Alcaraz verfügen die Spanier mittlerweile über einen weiteren Ausnahmespieler – nur verzichtet dieser nach seinem Viertelfinal-Aus an den Australian Open auf das Gastspiel in der Schweiz.
«Für den Tennisfan und auch für Swiss Tennis wäre es natürlich toll gewesen, wenn Alcaraz dabei wäre. Aber wenn ich als gegnerischer Captain wählen kann, habe ich ihn natürlich lieber nicht dabei», blickte Severin Lüthi auf die Begegnung voraus. Letztlich spiele es keine Rolle, mit wem Spanien antritt. «Sie haben immer ein kompetitives Team.»
Bei Kym ist das Gefühl zurück
Spanien wird am Wochenende durch Pedro Martinez (ATP 44), Roberto Carballes Baena (ATP 51), Jaume Munar (ATP 64) und Martin Landaluce (ATP 135) vertreten. Der 19-jährige Landaluce wurde von Captain David Ferrer erstmals aufgeboten. Zwar ist er in der Weltrangliste als einziger seines Teams ausserhalb der Top 100 klassiert, aber dennoch vor sämtlichen vier Schweizer Spielern.
Wie bereits beim Duell mit Peru im September setzt Lüthi auf Jérôme Kym (ATP 136), Marc-Andrea Hüsler (ATP 170), Rémy Bertola (ATP 283) und Dominic Stricker (ATP 287). Das Quartett hat einen verhaltenen Saisonstart hinter sich. Besonders Kym hatte sich von seinem Abstecher nach Australien mehr erhofft. In der Qualifikation zu den Australian Open war er in Runde 2 gescheitert, davor und danach blieb er an zwei Challenger-Turnieren jeweils ohne Sieg.
«Das ist abgehakt, die Saison ist noch lang und ich schaue nach vorne», kommentierte der Fricktaler seinen Start ins Jahr. Kym trainiert bereits seit Sonntag in Biel und es laufe «sehr, sehr gut. Ich spüre den Ball wieder, so wie ich ihn spüren will und treffe ihn satt», so der 21-Jährige.
Kym und Stricker kommen am Samstag zum Zug
Die Davis-Cup-Woche bietet nicht nur Kym eine willkommene Abwechslung. Die Schweizer geniessen es, für eine Woche als Team zusammen zu sein. Die Stimmung sei hervorragend, und die Lust auf einen Exploit gross. «Wir sind alles Spieler, welche ihre Stärke auf dem Aufschlag haben. Die Spanier bevorzugen es hingegen, von hinten den Rhythmus zu finden und keine Fehler zu machen», so Kym. Dieses Spiel gelte es zu «zerstören».
Neben Kym setzt Captain Lüthi bei dieser Mission auf Stricker. Die beiden sind am Samstag für die beiden Einzel vorgesehen. Stricker trifft auf Martinez, Kym auf Carballes Baena. Am Sonntag ist Stricker auch für das Doppel vorgesehen, wo er zusammen mit Hüsler antreten wird. Auch für die beiden weiteren Einzel hat Lüthi Stand jetzt den Berner und den Fricktaler vorgesehen, kann diesbezüglich aber noch Änderungen vornehmen.