Drei Kandidaten hatte der Schweizer Captain Severin Lüthi für die beiden Plätze im Einzel. Er entschied sich für Jérôme Kym (ATP 151) und Marc-Andrea Hüsler (ATP 171) und damit gegen den zuletzt schwächelnden Dominic Stricker (ATP 336). Lüthi erläuterte, die Entscheidung sei zu Ungunsten des Berners gefallen, «weil zuletzt das Momentum nicht mehr auf seiner Seite war. Es war eine knappe Entscheidung. Es ist aber auch gut, können wir ihn am Samstag im Doppel bringen».
Lieber knapper Favorit als klarer Aussenseiter
Die Vorgabe in Biel ist laut Lüthi klar: «Am Schluss geht es darum zu gewinnen.» Die Favoritenrolle nehme man an, «auch wenn es nicht leicht wird. Aber das ist in Ordnung. Ich bin lieber leichter Favorit als zu denken, es braucht für den Sieg ein Wunder».
Kym eröffnet die Begegnung am Samstag um 14 Uhr gegen den ein Jahr jüngeren Ignacio Buse (ATP 212). Der Davis Cup und der 21-jährige Aargauer – es ist eine besondere Geschichte. 2019 avancierte er bei seiner Premiere gegen Russland zum jüngsten Schweizer der Geschichte in diesem Wettbewerb. Prompt gewann er das Doppel an der Seite von Henri Laaksonen.
Es ist eigentlich ein Wunder, dass ich nicht Fussball spiele.
Nach einem starken letzten Halbjahr ist Kym plötzlich die Nummer 1 im Aufgebot. Die Vorfreude ist riesig: «Das ist genau mein Ding. Ich liebe das Team-Format, es ist eigentlich ein Wunder, dass ich nicht Fussball spiele.»
Hüsler: «Trotz vielen Absagen gute Chancen»
Anschliessend trifft der Zürcher Hüsler auf den peruanischen Teamleader Juan Pablo Varillas (ATP 179). In Abwesenheit von Stan Wawrinka, Leandro Riedi und Alexander Ritschard ist er eine Art Teamleader. Hüsler streicht die Breite im Team heraus: «Früher wäre es bei 1-2 Absagen schon schwierig geworden. Mittlerweile haben wir trotzdem gute Chancen.» Gegen Peru, traditionell eher auf Sandplätzen zuhause, habe man auf dem Bieler Hartplatz gute Chancen auf ein Weiterkommen.
Am Samstag folgen ein Doppel und die restlichen beiden Einzel. Für das Doppel hat Lüthi das Linkshänder-Duo Hüsler/Stricker nominiert. Die Aufstellung kann aber ebenso wie für die beiden Einzel vom Samstag ohne Angabe von Gründen noch geändert werden.
Peru wird vom Sandplatz-Spezialisten Juan Pablo Varillas (ATP 157) angeführt, ansonsten zählt es keine Spieler in den Top 200. Der Sieger der Partie ist im kommenden Frühjahr in der Qualifikation für die Finalrunde dabei.