- Belinda Bencic schafft bei den Australian Open dank ihrer Kampfstärke den Einzug in die 3. Runde.
- Mit dem 5. Matchball macht sie das 7:5, 2:6, 6:4 über Swetlana Kusnezowa (RUS/WTA 37) klar.
- Als nächste Gegnerin wartet nun mit der Belgierin Elise Mertens die Weltnummer 16.
Belinda Bencic hält die Schweizer Farben beim 1. Grand-Slam-Turnier der Saison im Einzeltableau im Spiel. Die letzte übriggebliebene Vertreterin zwang nach intensiven 159 Minuten die Weltnummer 37, Swetlana Kusnezowa, mit 7:5, 2:6, 6:4 in die Knie. Damit rückte die Ostschweizerin bei ihrer 8. Melbourne-Teilnahme zum 3. Mal in Folge und zum bereits 4. Mal in die 3. Runde vor.
Bencics letzter Schritt in einem von Höhen und Tiefen geprägten Match musste erdauert werden. Die 23-Jährige liess zunächst 4 Matchbälle (3 bei eigenem Aufschlag) ungenutzt, um dann doch zuzuschlagen.
Dem Schweizer Tennisfan schwante Böses ...
Erinnerungen an die Nacht davor und an Stan Wawrinka wurden wach: Der Romand hatte 3 Matchbälle ausgelassen und war im Match-Tiebreak des 5. Satzes dramatisch an Marton Fucsovics gescheitert.
Doch die Schweizerin bekam ihre Nerven in extremis unter Kontrolle und machte den Sack mit der 5. Chance bei Service der Russin zu. «Ich kann in den wichtigen Momenten bereit sein. Manchmal hilft dabei, dass ich mich positiv aufrege», meinte sie hinterher.
Vor dem für sie erfreulichen Schlusspunkt hatte der 3. Durchgang mit insgesamt 7 Breaks diese Wendungen geboten:
- Bencic führt rasch mit 2:0 – trotz langer Behandlung durch die Physiotherapeutin (wegen Blasen am Fuss) in der Pause vor dem entscheidenden Satz.
- Mit 3 Game-Gewinnen in Folge dreht Kusnezowa den Spiess um.
- Nun reiht die favorisierte Nummer 12 des Rankings ihrerseits 3 erfolgreiche Games aneinander.
- Als Bencic beim Stand von 5:3 zum Matchgewinn aufschlägt, zittert bekanntlich das Händchen. Der Russin gelingt das Re-Break. Sie muss kurz darauf aber bei eigenem Aufschlag gleichwohl als Verliererin vom Platz, weil eine vermeintlich einfache Vorhand von ihr im Netz landet.
Im 2. Satz eine Auszeit genommen
Bencic fand gegen die 2-fache Grand-Slam-Gewinnerin (2004 in New York und 2009 in Paris) ansprechend in die Partie. Lange blieben die beiden Spielerinnen bei eigenem Service unantastbar. Erst im 12. Game kam die 12 Jahre jüngere Schweizerin zu einem Break – und zwar gleich zu null, womit der Startsatz in trockenen Tüchern war.
Nach dieser soliden Leistung war für Bencic die Fortsetzung mehr Kampf und Krampf. Im 2. Umgang baute sie merklich ab, auch beim Aufschlag. 19 unerzwungene Fehler bei nur 8 Winnern leistete sie sich – Kusnezowa kam mehr oder weniger problemlos zum Satzausgleich. Doch die 4-fache WTA-Turniersiegerin aus Flawil konnte im Entscheidungssatz den Schalter nochmals umlegen.
1. Duell gegen frühere Halbfinalistin
Für Bencic gehen die Australian Open am Samstag gegen Elise Mertens weiter. Die Belgierin stand 2018 beim «Happy Slam» schon mal in der Runde der letzten Vier. Die beiden haben auf der WTA-Tour noch nie gegeneinander gespielt.
«Ich bin ganz ohne Erwartungen ins Turnier gestiegen. Entsprechend ist die Pflicht für mich bereits erfüllt, und ich kann weiter befreit aufspielen», sagte Bencic zur Fortsetzung.