- Casper Ruud (ATP 7) steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Final der US Open.
- Im Halbfinal fertigt der Norweger Karen Chatschanow (ATP 31) mit 7:6 (7:5), 6:2, 5:7, 6:2 ab.
- Im Final trifft Ruud auf den Spanier Carlos Alcaraz, der den Amerikaner Frances Tiafoe in 5 Sätzen niederrang.
Casper Ruud kann weiter von seinem ersten Triumph an einem Grand-Slam-Turnier träumen. Der Norweger setzte sich im Halbfinal der US Open gegen Karen Chatschanow in 4 Sätzen durch und wahrte auch die Chance, am Montag die neue Nummer 1 der Weltrangliste zu werden. In einem einseitigen 4. Satz verwertete Ruud nach exakt drei Stunden seinen ersten Matchball. Im Final am Sonntag bekommt er es mit dem Spanier Carlos Alcaraz (ATP 4) zu tun.
So souverän Ruud die Partie beendete, so holprig war sein Start in die Partie gewesen. Zwar legte der Norweger sogleich mit 2:0 vor, agierte in der Folge aber erstaunlich fehlerhaft und sah sich in der Mitte des 1. Satzes sogar mit einem Breakrückstand konfrontiert.
Weil aber auch Chatschanow äusserst nervös agierte und seinen Vorsprung wieder herschenkte, musste der 1. Durchgang im Tiebreak entschieden werden. Sage und schreibe 55-mal ging der Ball bei Satzball Ruud über das Netz, ehe der Skandinavier den Satz mit einer starken Rückhand longline ins Trockene brachte.
Machtdemonstration im 2. Satz
Den Schwung des gewonnenen Satzes nahm Ruud mit in den zweiten Durchgang. Der 23-Jährige trat wie verwandelt auf und leistete sich kaum mehr Fehler. Hatte der Norweger im 1. Satz noch 13 «Unforced Errors» auf dem Konto, waren es im 2. Durchgang nur noch 2. Genau so oft nahm er Chatschanow auch den Aufschlag ab. Weil er bei eigenem Service unantastbar blieb und dem Russen keinen einzigen (!) Punkt zugestand, war der Satzgewinn nach 33 Minuten Tatsache.
Mit dem Out vor Augen konnte sich Chatschanow im 3. Satz wieder auf seine Stärken besinnen und liess bei eigenem Aufschlag nichts mehr anbrennen. Als das Gros der Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion schon mit einem Tiebreak rechnete, zog Ruud eine Schwächephase ein, die Chatschanow ausnutzte und auf 1:2-Sätze verkürzte. Es sollte aber beim zwischenzeitlichen Aufbäumen bleiben.
Ruud: «Das beruhigte meine Nerven»
«Wir waren beide ein bisschen nervös zu Beginn. Man merkte, dass es für beide eines der wichtigsten Spiele der Karriere war», meinte Ruud nach der Partie. «Ich hatte das Glück, den 1. Satz zu gewinnen. Das beruhigte meine Nerven ein wenig. Im 2. und 4. Satz spielte ich dann phänomenal. Ich bin sehr glücklich.»