- Carlos Alcaraz (ESP/ATP 4) steht nach dem bislang besten und längsten Spiel an den US Open 2022 im Halbfinal.
- Er bezwingt Jannik Sinner (ITA/ATP 13) in 5:15 Stunden mit 6:3, 6:7, 6:7, 7:5, 6:3.
- Damit kann er weiterhin die jüngste Weltnummer 1 in der Geschichte des Männertennis werden.
- Im Halbfinal trifft der Spanier auf Frances Tiafoe, der Andrej Rublew in 3 Sätzen bezwang.
Ein Spiel, das jegliche Superlative übertraf und eigentlich 2 Sieger verdient hätte: Das und nichts anderes war der Viertelfinal der US Open zwischen den beiden Youngstern Jannik Sinner und Carlos Alcaraz.
Nach 5 Sätzen und 5:15 Stunden war es der 19-jährige Alcaraz, der sich mit seinem 5. Ass erstmals den Einzug in einen Major-Halbfinal sicherte. Zu Ende ging die Partie um 02:51 Uhr Ortszeit, noch nie ging ein Spiel in «der Stadt, die niemals schläft» später zu Ende.
Die Chancen auf einen anderen, viel wichtigeren Rekord hält Alcaraz damit aufrecht: Der 19-Jährige könnte ab kommender Woche die jüngste Weltnummer 1 aller Zeiten werden.
Dabei erwies sich Alcaraz vor allem auf der mentalen Ebene mehrfach als wahrer Champion:
- 5. Satz: Im «Decider» erwischt Sinner den besseren Start, breakt seinen Gegner und legt mit 3:2 vor. Alcaraz antwortet umgehend, beim Stand von 5:3 kommt er zu Matchbällen, den ersten verwertet er.
- 4. Satz: Noch verrückter geht's in Umgang Nummer 4 zu und her. Sinner spielt bärenstark auf und reiht Winner an Winner. So kommt der Italiener bei 5:4 zu einem Matchball. Alcaraz wehrt ihn ab. Der Spanier gewinnt 3 Games in Folge und erzwingt den 5. Satz.
Sinner gewinnt 2 Mal im Tiebreak
Als das Spiel noch jung war, demonstrierten beide von Sekunde 1 an, dass hier eine besondere Geschichte geschrieben werden könnte: Alcaraz zeigte, dass er aus jeder Situation punkten kann, auch Sinner faszinierte mit Schlägen wie einem «No-Look-Passierball». Schliesslich gewann Alcaraz den 1. Satz mit 6:3.
In den Sätzen 2 und 3 schlug die Stunde Jannik Sinners: Erst rettete er sich in extremis ins Tiebreak, indem er Satzbälle Alcaraz' abwehrte und die Kurzentscheidung des 2. Satzes mit 9:7 gewann.
Im Tiebreak des 3. Umgangs spielte er Alcaraz dann an die Wand, das 7:0 deutete auf einen «Momentum-Changer» hin. Diese mentale Stärke sollte Sinner in den entscheidenden Minuten der epischen Partie aber verlassen.