Jelina Switolina rückte in ihrer Karriere immer wieder ins Rampenlicht – jeweils aus ganz unterschiedlichen Gründen.
1. Sportlich
Im September 2017 erreichte Switolina mit Platz 3 ihr höchstes Ranking auf der WTA-Tour, kurz vor ihrem 23. Geburtstag. In jenem Jahr gewann sie 5 Turniere, holte am zweitmeisten Siege (53) und wies mit der 3. Runde in Melbourne, den Achtelfinals in Wimbledon und New York sowie dem Viertelfinal in Paris ihre bis anhin beste Grand-Slam-Bilanz auf.
Nach ihrer Babypause sorgte Switolina gleich wieder für mehrere sportliche Ausrufezeichen. Nach dem Vorstoss in die Runde der letzten Acht an den French Open 2023 war der Sieg im Viertelfinal von Wimbledon gegen die Titelverteidigerin und Weltranglisten-Erste Iga Swiatek (POL) ihr wohl grösster Erfolg der 2. Karriere-Hälfte – notabene als Wildcard-Inhaberin.
Mittlerweile hat sich die 29-Jährige wieder bis auf Platz 23 in der Weltrangliste verbessert.
2. Privat
Mit dem Franzosen Gaël Monfils bildet Switolina ein Tennis-Traumpaar. Gross war deshalb der Schock in den Klatschheften, als die beiden im Februar 2021 die Trennung bekanntgaben. Doch nur kurze Zeit später folgte das Liebes-Comeback, und Tochter Skai, welche im Oktober 2022 zur Welt kam, machte das Familienglück perfekt.
3. Botschafterin der Ukraine
In den Fokus geriet Switolina zudem, weil sie sich als Ukrainerin nach dem russischen Angriffskrieg für ihre kriegsversehrten Landsleute engagierte. Sie positionierte sich klar gegen die Teilnahme von russischen und belarussischen Athleten an den Tennisturnieren und verweigerte ihnen jeweils den Handschlag nach dem Spiel.
«Ich empfinde Wut und Trauer, Dunkelheit und Schmerz im Herzen. Aber ich bin auch dankbar, dass ich eine Stimme habe, die ich erheben kann», sagte sie. «So lange russische Truppen in der Ukraine sind, so lange wir unser Land nicht zurückbekommen, werde ich Russinnen und Belarussinnen nicht die Hand reichen.»
Es winkt ein historischer Titel
In Melbourne schickt sich Switolina nun an, als erst 4. Mutter in der Open Era nach Margaret Court (AUS), Evonne Goolagong (AUS) und Kim Clijsters (BEL) ein Major-Turnier zu gewinnen. Dies verhindern will selbstredend Viktorija Golubic, Switolinas Drittrunden-Gegnerin.
Das bislang einzige Duell mit Switolina verlor Golubic 2019 sang- und klanglos 1:6, 2:6 – ausgerechnet an den Australian Open. «Damals habe ich keine gute Performance gebracht», blickt Golubic selbstkritisch zurück, «doch nun ist die Ausgangslage anders. Ich bin besser eingespielt und glaube an meine Chance».
An welches Erfolgsrezept Golubic glaubt und wie ihr die Erfahrungen von Wimbledon 2021 helfen können, als sie bis in die Viertelfinals vorgestossen ist, erfahren Sie im Video-Interview.