Fast 500 Tage nach ihrem letzten Spiel an einem Grand-Slam-Turnier kehrte Belinda Bencic an den Australian Open auf die Major-Bühne zurück. Gegen die Lettin Jelena Ostapenko, die Nr. 22 der Welt, gelang der Ostschweizerin ein überzeugender Sieg.
Nach ihrem ersten Auftritt auf der ganz grossen Bühne nach ihrer Babypause zeigte sich Bencic zufrieden: «Ich bin sehr glücklich, dass es zum Sieg gereicht hat. Und ich bin froh, dass ich jetzt schon mit Top-Spielerinnen mithalten kann. Jeder Match pusht mich weiter nach vorne.»
Bencic hatte erst im Oktober ihr Comeback gegeben. Entsprechend ist sie aktuell noch nicht auf dem gleichen Niveau wie vor der Pause. «Man spürt schon, dass man bei einigen Situationen noch die Automatismen braucht, damit man nicht nachdenken muss, was man macht. Ich bin froh, dass ich auf dem Platz positive Sachen gemacht habe. Es gab aber auch Sachen, an denen ich noch arbeiten muss.»
Ich habe versucht, auch emotional stabil zu sein, und ihr nicht zu zeigen, dass sie auf einem guten Weg ist.
Mit Ostapenko traf Bencic auf eine Spielerin, gegen die es wegen ihrer aggressiven Spielweise immer schwierig sei. «Sie ist nie berechenbar. Oft fühlt man sich auf dem Platz wie eine Zuschauerin. Aber darauf war ich eingestellt. Manchmal braucht es gegen sie auch ein bisschen Glück.»
Eine heikle Situation hatte Bencic im 2. Satz zu überstehen, als sie es bei 5:4 bei eigenem Aufschlag trotz 5 Matchbällen verpasste, die Partie nach Hause zu bringen. «Sie hat dann plötzlich angefangen, sehr gut zu spielen.» Umso wichtiger sei es gewesen, dass sie selbst konstant geblieben sei. «Ich habe versucht, auch emotional stabil zu sein, und ihr nicht zu zeigen, dass sie auf einem guten Weg ist.»
Nun gegen eine Unbekannte
Wenig später sicherte sich Bencic im Tiebreak doch noch den Sieg. In der 2. Runde trifft sie auf Suzan Lamens (WTA 77). Gegen die Niederländerin hat sie noch nie gespielt. «Ich kenne sie überhaupt nicht und muss noch recherchieren und schauen, wie sie spielt.»