- Jannik Sinner (ATP 1) gewinnt den Halbfinal an den Australian Open gegen Ben Shelton (USA/ATP 20) mit 7:6 (7:2), 6:2, 6:2.
- Bei seinem 20. Sieg in Folge auf der Tour dominiert der Italiener den 2. und 3. Satz, nachdem der 1. Durchgang auch auf die Seite des Gegners hätte kippen können.
- Im Final vom Sonntag gegen Alexander Zverev kommt es damit zum Duell Weltnummer 1 gegen Weltnummer 2.
Jannik Sinner hat zum dritten Mal in seiner Karriere einen Grand-Slam-Final erreicht. Am Sonntag wird er im Endspiel gegen Alexander Zverev versuchen, seinen Melbourne-Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Bis dahin wird sich der Italiener aber gut erholen müssen. Während Zverev durch die Aufgabe von Novak Djokovic Kräfte sparen konnte, musste Sinner etwas mehr für seinen Finaleinzug tun.
Und prompt zwickte es den 23-Jährigen Mitte des 3. Satzes im linken Oberschenkel. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt aber so weit fortgeschritten, dass sich Sinner die Butter nicht mehr vom Brot nehmen liess. Er bestätigte nicht nur das Break zum 4:2, sondern legte sogleich eines nach. Nach 2:36 Stunden beendete er die Partie dank einem weiteren starken Aufschlag mit seinem ersten Matchball.
Sheltons Taktik funktioniert nur im 1. Satz
Das am Ende doch recht deutliche Resultat täuscht etwas über die Leistung Sheltons hinweg. Zumindest im Startdurchgang hatte der 22-Jährige seinem Kontrahenten alles abverlangt – und beim Stand von 6:5 zwei Satzbälle liegengelassen. Stattdessen gelang Sinner das Rebreak. Und im folgenden Tiebreak gab es für den jungen US-Amerikaner dann gar nichts zu holen.
Shelton hatte im 1. Durchgang mit seinem variablen Spiel beeindruckt und sein ganzes Repertoire ausgepackt. Immer wieder nahm er das Tempo geschickt aus seinen Aufschlägen und punktete mit seinem Serve-and-Volley-Spiel. Auch seine krachende Vorhand bekam Sinner regelmässig zu spüren.
Nach den zwei vergebenen Satzbällen kam allerdings der Bruch im Spiel von Shelton. Der Linkshänder versuchte es nun zunehmend mit der Brechstange. Während Sinner sein Grundlinienspiel durchzog, nahm sich der US-Amerikaner mit zu vielen Fehlern selbst aus dem Spiel. Am Ende hatte er doppelt so viele unerzwungene Fehler auf dem Konto wie Sinner.
Zu Beginn des 3. Satzes bäumte sich Shelton zwar noch einmal auf und fand kurzzeitig zu seinem Spiel zurück. Nach Sinners Break zum 3:2 war der Widerstand des US-Open-Halbfinalisten von 2023 aber definitiv gebrochen. Auch Shelton hatte sich zwischenzeitlich behandeln lassen müssen.
Zverev hat die Nase vorn
Im Final vom Sonntag kommt es damit zum Duell Weltnummer 1 gegen Weltnummer 2. Alexander Zverev hatte im 1. Halbfinal von der Aufgabe von Djokovic profitiert. Im Head-to-Head liegt der Deutsche gegen Sinner mit 4:2 Siegen vorne. Das letzte Duell ging zwar vergangenes Jahr in Cincinnati an Sinner. Die beiden Grand-Slam-Duelle entschied aber jeweils Zverev für sich.