Roger Federer hat seinen Langsamstart beim Achtelfinal-Sieg über Marton Fucsovics mit den Strapazen des Fünfsätzers gegen John Millman am Freitag begründet. «So ein Spiel spürst du immer. Da kann mir niemand erzählen, dass nichts zurückbleibt», sagte der 38-Jährige in Melbourne.
Es sei eben nicht nur die körperliche, sondern auch die emotionale Belastung. «Und wenn ein Match nachts um 01:30 Uhr endet, wirft das auch den Rhythmus durcheinander.»
Wie ein stumpfes Messer
Federer verglich seinen Zustand mit einem stumpfen Messer. «Darum ist das 1. Spiel danach so wichtig. Man muss die Explosivität und Energie wieder auf den Platz bringen. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr zufrieden mit meinem Spiel.»
Auf seinen Viertelfinal gegen den Amerikaner Tennys Sandgren (ATP 100) freut sich der Schweizer. Er hat aber auch Respekt vor dem 28-Jährigen: «Ich verstehe nicht, warum er so weit hinten klassiert ist. Er ist für mich ein Top-50-Spieler. So wie er derzeit spielt, sogar ein Top-20-Spieler. Deshalb wird es sicher eine schwierige Partie.»
Eine zentrale Frage bei der Vorbereitung werde die Uhrzeit sein. «In der Night Session ist das Spiel um einiges langsamer als tagsüber. In beiden Fällen eröffnet es Möglichkeiten.»
Sandgren übersteht Fognini-Provokationen
Sandgren stiess 2018 schon einmal in den Melbourne-Viertelfinal vor, unter anderem mit Siegen über Stan Wawrinka und Dominic Thiem. Er schied dann gegen Chung Hyeon aus.
Bei seinem Achtelfinalsieg gegen Fabio Fognini musste er sein Nervenkostüm im Griff behalten, denn der Italiener benahm sich mehrfach unsportlich. So verliess er nach dem 1. Satz den Court für mehrere Minuten, ohne dass der Schiedsrichter eingriff. Später riss er sich das Shirt vom Leib. Diesmal erhielt er einen Strafpunkt. Sandgren bilanzierte nach der Partie: «Gegen ihn zu spielen, ist wie ein Krieg.»
Grossartiger Matchball gegen Fognini:
Sendebezug: SRF info, 26.1.20, 11:00 Uhr