- Casper Ruud (ATP 8) besiegt Marin Cilic (ATP 23) im Halbfinal der French Open mit 3:6, 6:4, 6:2, 6:2.
- Der 23-Jährige spielt als erster Norweger überhaupt um den Titel an einem Grand-Slam-Turnier.
- Im Final vom Sonntag trifft er auf Rafael Nadal, dessen Halbfinalgegner Alexander Zverev wegen einer Fussverletzung aufgeben musste.
Casper Ruud hat seiner äusserst erfolgreichen Sandsaison ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Mit seinem 21. Sieg auf der roten Unterlage in diesem Jahr löste der 23-jährige Norweger das Ticket für den Final. Dort wartet am Sonntag mit Rafael Nadal die grösstmögliche Hürde – und das langjährige Idol des Skandinaviers.
Ruud wird gegen den Pariser Rekordchampion selbstredend als Underdog ins Endspiel steigen. Unterschätzen darf man den Rechtshänder aus Oslo aber nicht. Seit 2020 hat er auf Sand 66 Siege errungen – so viele, wie kein anderer Spieler auf der Tour.
Nach drei Drittrunden-Niederlagen in Folge gelang es Ruud nun endlich, sein Potential auch an der Porte d’Auteuil unter Beweis zu stellen. Bereits mit dem Einzug in den Viertelfinal hatte er norwegische Sportgeschichte geschrieben. Nun belohnt er sich mit dem erstmaligen Duell mit dem Spanier.
Ungeplanter Unterbruch im 3. Satz
Im Halbfinal gegen Cilic benötigte Ruud etwas Anlaufzeit, um ins Spiel zu finden. Danach war er dem Kroaten aber in allen Belangen überlegen. Mit Fortdauer der Partie leistete sich Cilic, der erstmals seit 2018 wieder einen Grand-Slam-Halbfinal erreichte, zudem immer mehr Fehler.
Geschuldet waren diese auch dem aggressiven Spiel seines norwegischen Gegners. Cilic hatte am Ende zwar 51 Winner zu Buche stehen. Demgegenüber standen aber ganze 56 unerzwungene Fehler (Ruud 41/21).
Ruud liess sich auch von einem knapp 15-minütigen Unterbruch Mitte des 3. Satzes nicht aus dem Tritt bringen. Eine Klimaaktivistin hatte sich ans Netz gekettet, worauf die Spieler kurzzeitig in die Katakomben geschickt wurden.