- Roger Federer (ATP 8) ringt Dominik Koepfer (ATP 59) in der 3. Runde der French Open mit 7:6 (7:5), 6:7 (3:7), 7:6 (7:4), 7:5 nieder.
- Nach äusserst intensiven 3:35 Stunden verwertet der Schweizer seinen 2. Matchball zum Einzug in den Achtelfinal.
- In der Runde der letzten 16 bekommt es Federer am Montag mit dem Italiener Matteo Berrettini (ATP 9) zu tun.
An den French Open wollte Roger Federer wichtige Informationen zu seiner physischen Verfassung gewinnen. Nun, das Drittrundenspiel gegen Dominik Koepfer vor leeren Rängen auf dem Court Philippe Chatrier dürfte dem 39-Jährigen gleich eine Flut an Informationen geliefert haben. Denn Koepfer, auf der Tour auch «Pit Bull» genannt, erwies sich für Federer als sehr hartnäckiger Widersacher.
Nach dreieinhalb Stunden gewann Federer beim Stand von 5:5 im 4. Durchgang einen Ballwechsel, den er in 50 Anläufen vielleicht einmal, maximal aber zweimal gewinnt. Nach einem Netzvorstoss von Koepfer blieb der Schweizer in der richtigen Ecke stehen und testete den Smash seines Gegners gleich doppelt – mit Erfolg. Es sollte ein Knackpunkt sein, denn kurz darauf schaffte Federer das entscheidende Break. Diesen Vorsprung liess sich der 20-fache Grand-Slam-Champion bei eigenem Service im Anschluss nicht mehr nehmen.
Hochs und Tiefs auf beiden Seiten
Zwischenzeitlich hatte es für Federer nicht gut ausgesehen. Nach dem verlorenen Tiebreak im 2. Satz kassierte er gleich zu Beginn des 3. Umgangs ein Break. In dieser Phase der Partie schien Koepfer deutlich die Oberhand zu haben. Doch der 27-jährige Deutsche liess Federer, der zu diesem Zeitpunkt etwas entkräftet wirkte, mit einem schwachen Aufschlagspiel bei 4:3 zurück ins Spiel.
Der Schweizer schöpfte aus dem Ausgleich neue Energie und behielt im 3. Tiebreak des Spiels zum 2. Mal das bessere Ende für sich. Den Schwung aus der 2:1-Satzführung konnte Federer gleich mitnehmen. Linkshänder Koepfer aber reagierte auf ein frühes Break mit dem sofortigen Rebreak. Es folgte erneut ein zähes Ringen, das Federer schliesslich für sich entscheiden konnte.
3 Tiebreaks in Serie – ein Novum für Federer
Die beiden Kontrahenten hatten sich von Anfang an auf Augenhöhe begegnet. Im Startsatz machte ein Doppelfehler von Koepfer im Tiebreak den Unterschied. In der Kurzentscheidung des 2. Umgangs war es Federer, der schwächelte. Eine Statistik am Rande: Für den 39-Jährigen war es im 424. Grand-Slam-Match das 1. Spiel, in dem die ersten 3 Sätze alle ins Tiebreak gingen.
Nun wartet Berrettini
Für Federer gilt es nun, sich von diesem Abnützungskampf zu erholen. Am Montag geht es für den Schweizer im Achtelfinal gegen Matteo Berrettini weiter. Die bisherigen 2 Duelle gegen die Weltnummer 9 aus Italien konnte Federer 2019 für sich entscheiden. Auf Sand werden sich Federer und Berrettini aber zum 1. Mal gegenüberstehen.