- Marc-Andrea Hüsler (ATP 51) scheitert in der 1. Runde der Australian Open in 5 Sätzen am nimmermüden Lokalmatadoren John Millman (ATP 140).
- Nach über 4 Stunden ist die 7:6 (10:8), 5:7, 7:6 (6:2), 2:6, 3:6-Niederlage des Schweizers besiegelt.
- Für Hüsler ist es bei der 3. Teilnahme im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers die 3. Niederlage in der Startrunde.
Es will einfach (noch) nicht sein mit dem 1. Sieg von Marc-Andrea Hüsler an einem Major-Turnier. Wie bereits im letzten Jahr in Wimbledon (gegen Hugo Grenier/FRA) und an den US Open (Denis Shapovalov/CAN) zog der Zürcher auch an den Australian Open 2023 in der Startrunde in 5 Sätzen den Kürzeren. Dieses Mal heisst Hüslers Bezwinger John Millman.
Nimmermüder Lokalmatador
Gross war die Zuversicht noch gewesen, als Hüsler im 3. Satz ein fast einwandfreies Tiebreak zeigte und sich die 2:1-Satzführung erspielte. Dass man Millman niemals abschreiben darf, ist auf der Tour aber seit vielen Jahren bekannt.
Der Australier kämpfte weiter um jeden Punktgewinn und begann ab dem 4. Durchgang auch, die Aufschläge von Hüsler besser zu lesen. Während der Schweizer bei gegnerischem Service kaum noch Lösungen fand, stellte Millman Hüsler bei dessen Aufschlagspielen immer häufiger vor Probleme.
Mit gleich 2 Breaks erzwang Millman souverän den Entscheidungssatz. Und auch in diesem hatte der Lokalmatador deutlich den längeren Atem. Angetrieben vom frenetischen australischen Publikum auf dem eher kleinen Court 3 gelang dem 33-Jährigen mit einem Passierball das entscheidende Break zum 3:1.
Hüsler vermochte sich keine Breakchance mehr zu erarbeiten. Nach 4:05 Stunden verwertete die Weltnummer 140 ihren 3. Matchball zum Einzug in die 2. Runde.
Die Enttäuschung beim Schweizer war nach dem Aus zwar spürbar, allerdings machte er sich keine grossen Vorwürfe: «Ich hatte das Gefühl, über weite Strecken gut gespielt zu haben. Es war eine Partie auf Top-Niveau von beiden, am Ende war Millman noch einen Tick besser», so der Zürcher. Dass er nicht nur Millman, sondern auch das Publikum gegen sich hatte, sei eine spezielle Erfahrung gewesen: «Das wird mir in Zukunft helfen», ist sich Hüsler sicher.
Verdienter Erfolg
Besonders gegen Ende des Spiels machte sich bemerkbar, dass Hüsler die Erfahrung auf der Grand-Slam-Bühne noch fehlt. Der 26-Jährige konnte sein Niveau nicht über 4 Stunden konstant hoch halten. Millman schoss seinen Gegner nicht mit Winnern vom Platz, sondern verwickelte Hüsler in der entscheidenden Phase in längere Ballwechsel, die der Australier meist für sich entschied.
Damit verpasste Hüsler eine grosse Chance, denn in der 2. Runde wäre es zum Duell mit Daniil Medwedew (ATP 8) gekommen.