Dank einem 6:3, 6:1-Erfolg im Halbfinal der French Open gegen die Italienerin Martina Trevisan (WTA 59) schaffte Cori «Coco» Gauff (WTA 23) erstmals in ihrer Karriere den Einzug in einen Grand-Slam-Final. Die 18-jährige Amerikanerin ist die jüngste Spielerin seit 2004, die in einem Major-Endspiel steht. Vor 18 Jahren gewann Maria Scharapowa im Alter von 17 Jahren Wimbledon.
Ich werde nach dem Final so oder so glücklich sein, und meine Eltern werden mich so oder so lieben.
Nach ihrem bisher grössten Erfolg wurde Gauff gefragt, wie sie den Final angehen werde. Der Teenager aus Atlanta lachte herzhaft und sagte: «Ich werde nach dem Final so oder so glücklich sein, und meine Eltern werden mich so oder so lieben.» Wenn sie sich so anschaue, was auf der Welt gerade geschehe, müsse man die Relationen sehen. «Es gibt wirklich Wichtigeres, als sich wegen eines Tennismatches stressen zu lassen.»
Schwerstmögliche Aufgabe im Final
Gauff ist ein eigentliches Wunderkind, das im Alter von erst 15 Jahren Venus Williams bezwang und in Wimbledon als Qualifikantin in den Achtelfinal stürmte. Seither ging ihr Aufstieg ziemlich stetig nach oben. In Paris hatte sie es im letzten Jahr in die Viertelfinals geschafft. Auf der WTA-Tour konnte sie bislang 2 Turniersiege feiern.
Nun steht sie in Paris, wo sie 2018 den Juniorinnen-Titel gewann, im Final. Die Aufgabe könnte schwieriger nicht sein. Gegnerin ist die Weltnummer 1 Iga Swiatek, die im Halbfinal mit einem 6:2, 6:1-Erfolg gegen Daria Kasatkina (WTA 20) ihren 34. Erfolg in Serie feierte.
Ich versuche, jedes Match gleich anzugehen – egal, welche Bedeutung es hat.
Dass Swiatek angesichts ihrer herausragenden Leistungen in den letzten Monaten die klare Favoritin auf den Titel ist, liegt auf der Hand. «Ich liebe es, hier zu spielen und bin dankbar dafür, erneut im Final zu stehen», sagte die 21-Jährige nach dem gewonnenen Halbfinal. 2020 hatte sie in Paris ihren ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Titel geholt.
Entscheidet Swiatek auch das nunmehr dritte Direktduell mit Gauff für sich, würde sie ihren 35. Sieg in Folge feiern und damit die Bestmarke in diesem Jahrtausend von Venus Williams einstellen. Druck verspürt sie jedoch weder wegen dem zum Greifen nahen Major-Triumph noch wegen ihrer eindrücklichen Serie. «Ich versuche, jedes Match gleich anzugehen – egal, welche Bedeutung es hat. Ich fokussiere mich auf meine Aufgaben.»