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Frauen-Final in Wimbledon 60 Jahre später: Debütantinnen-Ball Jabeur vs. Rybakina

Am Samstag wird die 135. Grand-Slam-Siegerin gekürt. Dass sich in Wimbledon mit Ons Jabeur und Jelena Rybakina zwei Final-Neulinge auf Major-Stufe gegenüberstehen, gab es seit 1962 nicht mehr.

Ons Jabeur versucht Jelena Rybakina zu trösten.
Legende: Die Wege kreuzen sich im Wimbledon-Endspiel wieder Den letzten Vergleich im Chicago-Halbfinal konnte die angeschlagene Jelena Rybakina (rechts) gegen Ons Jabeur nicht zu Ende spielen. imago images/Rob Prange/Shutterstock

Wir blättern in der Tennis-Historie weit zurück: Anno 1962 spielten Karen Susman-Hantze (USA) und Vera Sukova (CZE) um die Trophäe in Wimbledon – mit dem in 2 Sätzen besseren Ende für die heute 79-jährige Amerikanerin. Für beide Spielerinnen gleichzeitig hatte der Einzug in den Final damals persönliches Neuland bedeutet. Nie zuvor hatte eine der beiden bei einem Grand-Slam-Turnier im Endspiel gestanden.

Exakt 60 Jahre später erleben wir am Samstag auf dem «heiligen Rasen» die Renaissance eines Debütantinnen-Balls. Ons Jabeur (im 21. Anlauf) wie auch Jelena Rybakina (im 12. Anlauf) bekommen erstmals in ihrer Karriere die Chance, in einem Final auf Major-Stufe um den Pokal zu spielen.

Das Duell zwischen der 27-jährigen Tunesierin und der um 4 Jahre jüngeren Herausforderin mit russischen Wurzeln, aber seit 2018 für Kasachstan antretend, bringt weitere Premieren mit sich:

  • Es wird mit Garantie eine neue Grand-Slam-Siegerin gekürt. Es ist dann die Nummer 135 bei den Frauen.
  • Entweder Tunesien oder Kasachstan kann seine allererste Major-Gewinnerin bejubeln – auch bei den Männern ist der Titel noch nie in eines dieser Länder gegangen. Somit wird bei den Frauen eine 28. Nation auf die Tennis-Landkarte kommen.

Sendehinweis

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Das Wimbledon-Endspiel 2022 bei den Frauen zwischen Ons Jabeur und Jelena Rybakina können Sie am Samstag ab 15:00 live auf SRF zwei oder in der Sport App mit Stream und Ticker mitverfolgen.

Wuchtige Aufschläge vs. gestärktes Selbstvertrauen

Zur Zahlen-Jonglage bezüglich der Ausgangslage: Im Head-to-Head führt Jabeur mit 2:1, wobei Rybakina beim letzten Duell im vergangenen Oktober auf Hartplatz in Chicago im 2. Durchgang verletzt das Handtuch hatte werfen müssen. Davor hatten sich die beiden Spielerinnen in Dubai und Wuhan – ebenfalls auf Hartplatz – je zwei enge 3-Satz-Fights geliefert.

SPARTE ONS JABEUR JELENA RYBAKINA
Aktuelle Klassierung (höchste) WTA 2 (2) WTA 23 (12)
WTA-Titel 3 (Finals: 5) 2 (Finals: 6)
Matchbilanz 2022 36:9 25:12
Bestes bisheriges Major-Resultat 2*Viertelfinal
(2020 Melbourne;
2021 Wimbledon)
Viertelfinal
(2021 Paris)
Anzahl Grand-Slam-Teilnahmen Die 21. Die 12.
Grand-Slam-Matchbilanz 32/20 23/11
Spielzeit Wimbledon 2022 8:22 Stunden
14 Sätze
9:33 Stunden
13 Sätze

Für Rybakina spricht die ausgewiesene Aufschlagstärke: Keine platzierte in dieser Saison öfters ein Ass im gegnerischen Feld wie die Olympia-Halbfinalistin von Tokio. Ihr Total nach 37 Partien im laufenden Jahr: 217 Asse. Alleine in Wimbledon konnte in den letzten knapp zwei Wochen 49 Mal ein Service nicht retourniert werden – im Viertelfinal brachte die Wunderwaffe der 1,84 m grossen Rybakina 15 direkte Punkte ein.

Jabeur versucht mit ihrem Formhoch dagegenzuhalten. Nach ihrem unerwarteten Erstrunden-Out bei den French Open lief die Araberin wieder so richtig heiss und steht nun schon bei 11 Siegen in Serie auf grünem Grund. Auch diese Bilanz darf sich sehen lassen: Jabeur konnte von ihren letzten 24 Matches auf der WTA-Tour deren 22 für sich entscheiden.

Es ist also angerichtet für ein Wimbledon-Final unter Vorzeichen, wie es sie schon ewig lange nicht mehr gegeben hat ...

SRF zwei, sportlive, 07.07.2022 14:30 Uhr ; 

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