- Madison Keys (USA/WTA 14) gewinnt den 2. Halbfinal an den Australian Open gegen Iga Swiatek (POL/WTA 2) mit 5:7, 6:1 und 7:6 (10:8).
- Die 29-Jährige steht damit zum 1. Mal im Final von Melbourne.
- Gegnerin am Samstagmorgen ist Aryna Sabalenka, die sich gegen Paula Badosa durchsetzt.
In Melbourne hat alles vom Traumfinal zwischen Titelverteidigerin und Weltnummer 1 Aryna Sabalenka und der Weltranglisten-Zweiten Iga Swiatek gesprochen. Doch es kam anders: Während sich Sabalenka ihrer Aufgabe im Halbfinal gegen Paula Badosa souverän entledigte, stolperte Swiatek über Madison Keys. Die Polin musste sich mit 7:5, 1:6 und 6:7 (8:10) geschlagen geben und verpasste ihren 6. Finaleinzug auf Grand-Slam-Stufe.
Drama erst am Schluss der Partie
Ganz zum Schluss gab es dann doch noch so etwas wie Drama in einem Spiel, das die Fans in der Rod Laver Arena während 2 Stunden nicht richtig vom Hocker reissen konnte. Beim Stand von 4:3 im Entscheidungssatz verpasste Keys mit 2 vergebenen Breakbällen die Vorentscheidung zur 5:3-Führung. Kurz darauf schaffte es Swiatek nicht, aus einem 40:0 und wenig später einem weiteren Breakball Profit zu schlagen und liess die Vorentscheidung mit einem Break zum 5:4 ebenfalls liegen.
Mit ihrem 8. Breakball im 3. Durchgang stellte Swiatek die Weichen anscheinend auf Sieg und konnte beim Stand von 6:5 zum Matchgewinn aufschlagen. Doch es passte zu dieser verrückten Partie, dass Keys einen Matchball abwehren und sich dank eines Doppelfehlers von Swiatek ins «10 Point Tiebreak» retten konnte.
Dort rannte die US-Amerikanerin bis kurz vor Schluss einem Rückstand hinterher, ehe sie das Ruder definitiv herumreissen konnte. Nach über zweieinhalb Stunden Spielzeit verwertete Keys ihren ersten Matchball und zog zum 2. Mal nach den US Open 2017 in einen Grand-Slam-Final ein.
12 Breaks in den ersten beiden Sätzen
Während die Partie am Ende doch noch hochklassig wurde, hatten sich Keys und Swiatek in den ersten beiden Sätzen doch eher auf bescheidenem Niveau bewegt. Nur 14 Games hatte Swiatek in den ersten 5 Partien an den Australian Open verloren, in den letzten 4 Spielen vor dem Halbfinal musste sie ihren Aufschlag nie abgeben. Und dann das: Die Polin wurde von Keys in den ersten beiden Sätzen nicht weniger als 7 Mal gebreakt.
Swiatek konnte sich nach 53 Minuten zwar den 1. Umgang krallen, den Schwung aus dem Satzgewinn aber nicht mitnehmen. Im Gegenteil, bei der 23-Jährigen passte im 2. Durchgang gar nichts zusammen. Sie brachte ihren eigenen Aufschlag kein einziges Mal durch, konnte das erste 0:6 seit Juni 2021 aber dank eines Servicedurchbruchs beim Stand von 0:5 gerade noch verhindern.
Der 1. Satzverlust am diesjährigen Turnier war aber Tatsache – und das Drama eingeläutet.