Der heilige Rasen von Wimbledon bleibt weiterhin kein gutes Pflaster für Stan Wawrinka. Nie kam er über die Viertelfinals hinaus, vor einem Jahr bedeutete Juan Martin Del Potro in der 2. Runde Endstation. Und nun erwischte es ihn wieder einmal in der Startrunde, schon zum 6. Mal insgesamt an der «Church Road».
Dieses Mal hatte Wawrinka an mehreren Fronten zu kämpfen.
- Erstens mit dem starken Gegner Daniil Medwedew (ATP 49) aus Russland, der in diesem Jahr schon 9 Matches auf Rasen gewonnen und seine starke Verfassung vor wenigen Tagen mit dem Halbfinal-Einzug in Eastbourne unter Beweis gestellt hat.
- Zweitens rang Wawrinka mit seinem eigenen Körper. Mehrfach liess er sich am linken Knie behandeln. Augenscheinlich war er angeschlagen, er bewegte sich schlecht, liess sein Kämpferherz vermissen und war in physischer Hinsicht ein Schatten seiner selbst. Auch nach dem Satzausgleich war er zu keiner Steigerung fähig, während Medwedew die Schwächen des Romands rigoros ausnutzte.
- Und drittens fehlte Wawrinka wohl nebst der Matchpraxis auch das Selbstvertrauen. Nur ein Spiel hatte er in diesem Sommer auf Rasen bestritten. In Queen's war er in der 1. Runde am späteren Turniersieger Feliciano Lopez gescheitert.
Medwedew feierte somit gegen die Weltnummer 3 den grössten Sieg seiner Karriere. In der nächsten Runde trifft er auf den Belgier Ruben Bemelmans, der den Deutschen Wildcard-Inhaber Tommy Haas auf dessen Abschiedstournee in 4 Sätzen schlug.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 03.07.2016, 14:00 Uhr.