Stanislas Wawrinka wollte in Flushing Meadows Revanche nehmen an Novak Djokovic für die bittere Fünfsatzniederlage Anfang Jahr in Melbourne. Dies gelang nicht. Der Romand musste gegen den Serben erneut als Verlierer vom Platz, wieder nach erbittertem Kampf über die volle Distanz.
Vorentscheidung nach Marathon-Game
Die Vorentscheidung fiel im 5. Game des Entscheidungssatzes, als Wawrinka von Djokovic gebreakt wurde. Dies, nachdem der Schweizer kurze Zeit zuvor in einem 21 Minuten langen Game seinen Service mit Müh und Not gehalten hatte.
«Ich habe nach diesem Game befürchtet, dass er nun auch das Match gewinnen würde», meinte Djokovic im Platzinterview. «Glücklicherweise war dies nicht der Fall.»
Djokovic fitter
Nach dem 2:3 konnte Wawrinka nicht mehr reagieren. Dem Schweizer (ATP 10) war die Müdigkeit mehr anzumerken als Djokovic. Schliesslich servierte der Serbe das Match nach über 4 Stunden Spielzeit nach Hause. Den letzten Punkt gewann er mit einem Ass und trifft im Endspiel am Montagabend Schweizer Zeit auf Rafael Nadal (ATP 2), der gegen Richard Gasquet (ATP 9) lediglich 3 Sätze zum Sieg benötigte.
Wawrinkas Wutausbruch
Wie eng die Partie war, zeigt das Verhältnis der Punkte: Beide Spieler gewannen je 165 Ballwechsel. Nach der 2:1-Satzführung schien das Momentum zwar auf Seiten Wawrinkas, doch Djokovic gelang im 4. Satz sofort das Break zum 2:0. Im darauf folgenden Game zertrümmerte der Schweizer entnervt sein Racket, wurde verwarnt und machte danach einen angeschlagenen Eindruck.
Viele Fans gewonnen
Trotz der 11. Niederlage in Serie gegen Djokovic kann Wawrinka New York erhobenen Hauptes verlassen. Er gewann trotz schwieriger Auslosung 5 Matches und schlug die Weltnummern 5 und 3 (Berdych, Murray). Und die Standing Ovation, die er von den Fans im Arthur-Ashe-Stadion bei seinem Abgang erhielt, zeigt, dass Wawrinka neben vielen ATP-Punkten auch zahlreiche neue Fans gewonnen hat.