Langsam, langsamer, Wimbledon. So in etwa ist die Resonanz, wenn man sich in Wimbledon bei Spielern und Experten umhört. «Die Plätze sind so langsam», sagt Richard Krajicek, Wimbledon-Sieger 1995. «Das sind die langsamsten Bedingungen, die ich je hier erlebt habe», staunt Ex-Profi Greg Rusedski.
US Open schneller als Wimbledon?
Schuld daran ist aber nicht unbedingt der Rasen, sondern die Bälle. Diese sind in Wimbledon verhältnismässig weich und schwer. Oder wie Roger Federer es ausdrückt: «Sie sind nicht besonders lebendig. Die Bälle springen rund 5 Zentimeter weniger ab als im Vorjahr, das ist ein grosser Unterschied.»
Der Schweizer geht sogar noch weiter. «Wimbledon ist nicht mehr das schnellste Grand-Slam-Turnier. Schaut man sich die Länge der Ballwechsel an, sieht man, dass diese bei den US Open im Durchschnitt kürzer sind.»
Vorteil Rafael Nadal also? Die Experten sind sich einig, dass die aktuellen Verhältnisse dem Spanier entgegenkommen. Gute Aufschläger, mit denen der 33-Jährige auf Rasen oft Mühe bekundete, können ihm weniger weh tun. Das bewies der Mallorquiner auch beim klaren Dreisatzsieg im Viertelfinal gegen Sam Querrey.
Enger Halbfinal wird erwartet
Nadal selbst lässt dieses Thema kalt. «Ich höre die Leute immer sagen: Es ist so langsam, schnell, noch schneller, so langsam wie noch nie – ich komme nun seit 15 Jahren hierher, es ist immer die gleiche Diskussion. Ganz ehrlich: Die Unterlage war für mich immer dieselbe», sagte die Weltnummer 2.
Ich würde am Ende auf dieser Unterlage doch auf Roger tippen.
Die Tennisexperten erwarten eine enge Partie zwischen den beiden Dauerbrennern. Langsame Verhältnisse hin oder her – viele sehen Federer dennoch leicht im Vorteil. «Ich würde am Ende auf dieser Unterlage doch auf Roger tippen», sagt Tommy Haas. Wie andere Ex-Profis den Ausgang dieses Klassikers prophezeien, sehen Sie im Video oben.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.7.19, 14 Uhr