Es verbindet sie so einiges: Ehrgeiz, Leidensfähigkeit, Erfolg zeichnen sowohl Aryna Sabalenka als auch Paula Badosa aus. Und seit gut drei Jahren pflegen sie auch eine enge Freundschaft: 2022 merkten die beiden bei einer Exhibition in Indian Wells, dass sie sich besser verstehen als bei Profispielerinnen auf diesem Niveau üblich.
Wir haben realisiert, dass wir ähnliche Persönlichkeiten sind und sehr gut miteinander auskommen.
Seither trainieren die Belarussin und die nur wenige Monate ältere Spanierin nicht nur oft zusammen, sondern unternehmen auch abseits des Courts gemeinsam Dinge. «Ich liebe Paula. Sie ist eine unglaubliche Person. Es kann dir auf der Tour nichts besseres passieren, als einen Seelenverwandten zu finden», sagte Sabalenka 2023 an einer Pressekonferenz in Stuttgart.
Auch Badosa ist überzeugt, dass sich das oft etwas einsame Leben als Einzelsportlerin dank der speziellen Beziehung zu Sabalenka für sie verbessert hat. «Wir haben realisiert, dass wir ähnliche Persönlichkeiten sind und sehr gut miteinander auskommen», sagt sie.
Sabalenka dominiert Head-to-Head
Am Donnerstag nun müssen «Sabadosa», wie die beiden in Fankreisen genannt werden, ihre Freundschaft ruhen lassen – einmal mehr, treffen sie doch im Halbfinal der Australian Open schon zum achten Mal aufeinander.
Sabalenka, die in Melbourne mit dem dritten Titel in Folge den ersten «three-peat» seit Martina Hingis 1997-1999 anstrebt, führt den Vergleich mit 5:2 an. Die ersten beiden Duelle verlor sie, die folgenden fünf gingen allesamt an die aktuelle Weltnummer 1. «Auf dem Court sind wir Konkurrentinnen, so haben wir das schon vor langer Zeit entschieden», meinte die 26-Jährige nach ihrem hart erkämpften Dreisatzsieg über Anastasia Pawljutschenkowa im Viertelfinal.
Badosa strahlt Zuversicht aus
Zuletzt und zum bisher einzigen Mal an einem Major standen sich die beiden letztes Jahr in der 3. Runde der French Open gegenüber, Sabalenka siegte 7:5, 6:1. Badosa, Juniorensiegerin in Paris 2015, befand sich damals aber erst am Anfang ihres langen Wegs zurück an die Spitze, nachdem chronische Rückenprobleme sie über einen Rücktritt hatten nachdenken lassen.
«Ich bin nun besser in Form», so die ehemalige Nummer 2 der Welt, die nach Melbourne von Position 12 wieder in die Top 10 vorstossen wird. Den Beweis dafür hat sie mit dem überzeugenden Auftritt gegen die bis dahin in diesem Jahr ungeschlagene Coco Gauff (WTA 3) im Viertelfinal eindrücklich erbracht.
Badosa ist nach Arantxa Sanchez Vicario, Conchita Martinez und Garbine Muguruza in der «Open Era» erst die vierte Spanierin in einem Grand-Slam-Halbfinal – womöglich geht die Reise nach dem «Freundschaftsspiel» ja noch weiter.