Rafael Nadal trifft am Sonntag im Achtelfinal von Roland Garros auf Félix Auger-Aliassime. Es ist das zweite Duell der beiden Spieler. An sich eine normale Affiche, wobei davon auszugehen ist, dass der aufstrebende Kanadier den spanischen Paris-Rekordsieger ein erstes Mal so richtig fordern wird. Immerhin ist Auger-Aliassime die Nummer 9 der Welt.
Speziell an der Affiche: Seit vergangenem Jahr gehört Toni Nadal dem Trainerteam des Kanadiers an. Bis 2017 coachte Onkel Toni, wie er oft nur genannt wird, seinen Neffen «Rafa». Unter ihm hatte Nadal einen Grossteil seiner 21 Major-Titel gewonnen. Am Sonntag wird Toni Nadal aber in der Box des Gegners sitzen. Oder doch nicht?
«Wenn wir gegen Rafa spielen, werde ich in keiner der beiden Boxen sitzen», hatte Toni Nadal zu Beginn seiner Arbeit mit Auger-Aliassime gesagt: «Ich bin immer noch Direktor der Akademie, arbeite weiterhin für ihn und ich bin Rafaels Onkel.»
Für beide Spieler keine grosse Sache
Dem Credo bleibt er offenbar auch bei Roland Garros weiter treu, wenn es zum spannenden Achtelfinal-Duell kommt. «Ich glaube nicht, dass Toni mir viel Neues über Rafa erzählen wird», sagte Auger-Aliassime, das sei aber auch nicht nötig. Sein Coach werde den Match wohl an einem «neutralen Ort» mitverfolgen und geniessen.
Auch Rafael spielte das Thema herunter. «Er ist mein Onkel. Ich glaube nicht, dass er mich verlieren sehen möchte», sagte der 13-fache Paris-Sieger: «Aber er ist ein Profi und betreut einen anderen Spieler.» Er hätte auch kein Problem damit, wenn sein Onkel Toni in der gegnerischen Box sitzen würde, so Nadal.