Es klingt so simpel: Novak Djokovic geht zunächst auf Wanderschaft. Zusammen mit seiner Ehefrau Jelena erklimmt er im Süden Frankreichs das Kalksteingebirge Montagne Sainte-Victoire auf etwas mehr als 1000 Metern über Meer.
Fortan geht auch die ins Stocken geratene Karriere des 31-jährigen Serben wieder steil aufwärts. Bei den US Open feiert er seinen 2. Grand-Slam-Triumph in Folge, steht nun bei 14 Major-Siegen und somit auf gleicher Höhe wie Kindheitsidol Pete Sampras. «Als ich das erste Mal Tennis schaute im TV, sah ich Pete in Wimbledon gewinnen», erinnert er sich 24 Jahre später.
Vor mir lag die Welt, alles ganz wunderschön. Ich dachte ans Tennis, an all die Emotionen, die damit zusammenhängen.
Nach seinem Coup bei den US Open blendete Djokovic zurück an den Wendepunkt zum Guten in seinem Leben als Tennisprofi. Im Anschluss an seine überraschende Viertelfinal-Niederlage gegen Marco Cecchinato bei Roland Garros nahm er sich diese Auszeit in den Bergen.
Der Tipp für Wunderdinge
«Auf dem Gipfel bewunderte ich zusammen mit meiner Frau die Aussicht. Vor mir lag die Welt, alles ganz wunderschön. Ich dachte ans Tennis, an all die Emotionen, die damit zusammenhängen. Dann habe ich neue Inspiration und Motivation eingeatmet.» So schildert die Weltnummer 3 die Szene. Von diesem Moment an konnte er eine lange Leidenszeit hinter sich lassen und liefert wieder die gewünschten Resultate.
Ehrlicherweise hätte er bei seinem Comeback Anfang Jahr nach mehrmonatiger Verletzungspause und Ellbogen-Operation mit einer schnelleren Rückkehr gerechnet. «Doch ich lernte, geduldig zu bleiben. Es brauchte seine Zeit, bis die Dinge wieder zusammenpassen.»
Nun darf Djokovic konstatieren: «Die letzten zwei Monate waren grossartig!» Und er schliesst mit folgender Erkenntnis: «Ich kann jedem nur empfehlen, in den Bergen zu wandern. Es kann hinterher Wunderbares geschehen.»
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 09.09.2018 22:00 Uhr