- Der eindrückliche Lauf von Qualifikantin Dajana Jastremska (WTA 93) an den Australian Open endet im Halbfinal.
- Die Ukrainerin muss sich Qinwen Zheng (WTA 15) in Melbourne mit 4:6, 4:6 geschlagen geben.
- In ihrem ersten Grand-Slam-Final trifft die Chinesin auf die Titelverteidigerin Aryna Sabalenka (BLR/WTA 2).
Inklusive Qualifikation feierte Dajana Jastremska in Melbourne 8 Siege in Serie. Die Tür zum grossen Final blieb für die 23-Jährige jedoch geschlossen. Im Halbfinal entpuppte sich Qinwen Zheng als zu hohe Hürde für Jastremska. Die zwei Jahre jüngere Chinesin hinterliess über weite Strecken der Partie den konstanteren Eindruck und durfte nach 1:42 Stunden über ihren erstmaligen Einzug in einen Grand-Slam-Final jubeln.
Jastremska startet besser
Die schwächste Phase des Spiels hatte Zheng gleich zu Beginn eingezogen. Bereits ihr erstes Aufschlagspiel musste die Weltnummer 15 abgeben. Die Reaktion folgte aber umgehend mit dem Rebreak zum 1:2. Mit einem weiteren Servicedurchbruch zum 4:3 legte Zheng den Grundstein zum Gewinn des ersten Umgangs.
Dabei profitierte die 21-Jährige auch davon, dass ihre Widersacherin Probleme mit der Bauchmuskulatur bekundete. Jastremska liess sich anschliessend in einem «Medical Timeout» behandeln, die Wende gelang ihr im ersten Satz aber nicht mehr.
Mit starkem Returngame zur Vorentscheidung
Die Ukrainerin machte keine Anstalten, das Handtuch vorzeitig zu werfen und lehnte sich in der Rod Laver Arena mit teils gewaltigen Gewinnschlägen gegen die drohende Niederlage auf. Ein erstes Break gegen sie konnte Jastremska noch wettmachen, auf den Servicedurchbruch zu null von Zheng zum 4:3 vermochte die Aussenseiterin aber nicht mehr zu reagieren.
Zwar zitterte das Händchen der Chinesin mit dem Finaleinzug vor Augen noch ein wenig, Jastremska konnte davon jedoch nicht profitieren und leistete sich ein paar Fehler zu viel. Mit einem Aufschlagwinner nutzte Zheng gleich ihren ersten Matchball.
Auf den Spuren von Li Na
Zheng avancierte damit zur erst zweiten Chinesin überhaupt, die es an einem Grand-Slam-Turnier bis in den Final schaffte. Zuvor war dieses Kunststück nur Li Na geglückt. Letztere stand zwischen 2011 und 2014 gleich viermal in einem Major-Endspiel, 2014 feierte sie an den Australian Open ihren einzigen Titel.
Will Zheng mit ihrer Landsfrau auf dieselbe Stufe gestellt werden, muss sie am Samstag im Final die grosse Überraschung schaffen. Im Duell mit Titelverteidigerin Aryna Sabalenka ist Zheng die klare Aussenseiterin. Die Weltnummer 2 aus Belarus hatte ihr Final-Ticket im ersten Halbfinal mit einem Zweisatz-Erfolg gegen Coco Gauff (USA/WTA 4) gebucht.