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Matchende in Paris um 3:07 Uhr Djokovic schafft gegen Musetti die Auferstehung

  • Novak Djokovic kämpft sich mit einem 7:5, 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:0 über Lorenzo Musetti (ITA/ATP 30) an den French Open in den Achtelfinal.
  • Der Titelverteidiger ist zu ultraspäter Stunde während 4:29 Stunden gefordert und beendet den Match erst um 3:07 Uhr in der Früh.
  • Zuweilen wirkt der Serbe am Ende seiner Kräfte, kann das Ruder aber auf unerklärliche Weise herumreissen.

Am Bois de Boulogne errang Novak Djokovic seinen 10. Sieg de suite. Dabei hatte der 37-Jährige in der irren Nachtschicht gegen den Italiener Lorenzo Musetti (ATP 30) eigentlich längst schon abgeschlossen mit der Partie und mit der Titelverteidigung an der Seine.

Das 6. Direktduell mit dem 22-jährigen Herausforderer stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Die beiden hatten mit ihrem Drittrunden-Spiel erst gegen 22:30 Uhr loslegen können. «Nole» war äusserst erzürnt über die späte Ansetzung. Nachdem er anfänglich noch auf Kurs gelegen hatte, haderte er zunehmend. Er wirkte trotzig, frustriert und beklagte sich vehement über die in seinen Augen unzureichenden Platzverhältnisse.

Abgerechnet wird am Schluss

Musetti machte im Umgang 2 im Tiebreak einen Satzrückstand wett und legte danach vor. Djokovic wirkte angezählt und kurzzeitig zu keiner Reaktion mehr fähig, während der Aussenseiter ganz nahe dran schien an seinem Husarenstück.

Doch der 24-fache Grand-Slam-Champion und 3-fache Paris-Triumphator (2016/2021/2023) bekam auf ungeahnte Weise nochmals Leben eingehaucht. Entsprechend nahm die wechselhafte, ja gleichermassen elektrisierende wie aufwühlende Partie nochmals eine neue, völlig unerwartete Wende:

  • Im 4. Durchgang erlebt Djokovic mit dem Break zum 3:2 seine Auferstehung. Er zieht mit 2 Service-Durchbrüchen in Folge auf 5:2 davon und gibt dann aber nochmals seinen Aufschlag ab. Um 02:31 Uhr ist der Entscheidungssatz dennoch erzwungen.
  • In diesem ist der lange unbeirrt agierende Musetti komplett von der Rolle und ebenso ausgelaugt. Er verliert alle 6 Games – und damit die Partie doch noch. Der Weltranglisten-Erste dagegen begeht nach der Metamorphose keinen einzigen Fehler mehr.

Es sind zwei Rekorde gefallen

Als der Kraftakt beendet war, zeigte die Uhr 03:07 in den frühen Morgenstunden an. Mit dem ungewohnt späten Match-Ende gab es eine deutliche Bestmarke in Paris. Der bisherige Night-Session-Rekord in Paris lag bei 1:26 Uhr – als sich 2020 Rafael Nadal und Jannik Sinner im Viertelfinal zu fortgeschrittener Stunde bekämpften.

Und ein anderer Rekord wurde auch Tatsache. Der Titelhalter erhöhte nämlich auf 369 errungene Siege auf Stufe Grand Slam und schloss damit zu Roger Federer auf.

Nun gegen Cerundolo gefordert

Wie weiter? Der mit Adrenalin vollgepumpte Djokovic muss die Emotionen aus einem dramatischen Sieg, vor allem aber einen kräftezehrenden Marathon verarbeiten. Gefragt ist eine wundersame Erholung.

Gegner im Achtelfinal ist Francisco Cerundolo, die Weltnummer 27. Der Argentinier schaltete nach Satz-Rückstand mit 3:6, 6:3, 6:3, 6:2 den um 13 Positionen besser eingestuften Tommy Paul (USA) aus.

Resultate aus Paris

SRF zwei/info, sportlive, 30.05.2024, 14:30 Uhr ; 

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