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Nach dem Out gegen Djokovic Federer: «Es war ein Match zum Vergessen»

Die Niederlage gegen Novak Djokovic im Melbourne-Halbfinal kam für den «Maestro» nicht überraschend. Er war zu stark handicapiert.

Nach seinem 7:6, 6:4, 6:3-Erfolg im Halbfinal der Australian Open zollte Novak Djokovic seinem Gegner im Platzinterview Respekt: «Hut ab, dass er heute überhaupt gespielt hat. Roger war offensichtlich nicht bei 100 Prozent.»

In der Pressekonferenz nach dem Match sprach auch der unterlegene Roger Federer von Prozenten. Er habe sich vor dem Spiel eine 3-prozentige Chance auf den Sieg gegeben, führte der Baselbieter aus. «Der Empfang des Publikums war schön, die Verabschiedung auch. Aber dazwischen war es ein Match zum Vergessen.»

Sich durchgebissen – trotz Adduktoren-Problemen

Trotzdem versuchte Federer alles, um seine 3-prozentige Siegchance wahrzunehmen. «Doch wenn du feststellst, dass es nicht klappt, ist das schon hart», sagte der 38-Jährige, der seit dem Sandgren-Viertelfinal Probleme mit den Adduktoren hat.

Ich musste es wenigstens versuchen. Man weiss ja nie ...
Autor: Roger Federer

Das «Medical Timeout» nach dem verlorenen Startsatz war eine reine Vorsichtsmassnahme. Federer wollte sichergehen, dass sich das Adduktoren-Problem nicht verschlechtert habe. «Wenn es schlimmer geworden wäre», sagte Federer, «hätte ich das erste Mal in meiner Karriere aufgegeben.»

Federer hielt zwar durch, aber so richtig gefährden konnte er Djokovic nicht mehr. «Wir wissen alle, wie schwierig es gegen ihn ist», so der 20-fache Grand-Slam-Champion über seinen serbischen Bezwinger.

Positive Schlussbilanz – trotz allem

Gar vor dem Halbfinal Forfait zu erklären, war für Federer keine Option gewesen. Denn: «Ich musste es wenigstens versuchen. Man weiss ja nie ...» Er sei froh, dass er habe spielen können und nicht wie bei den ATP Finals 2014 (Endspiel gegen Djokovic) vor dem 1. Ball das Handtuch habe werfen müssen. «Das war das Schlimmste!»

Trotz des bitteren Melbourne-Outs zeigte sich der Schweizer mit dem Turnier «Down Under» zufrieden. «Berücksichtigt man, dass ich ohne Vorbereitungsturnier hierhin gekommen bin, ist es ein sehr, sehr gutes Resultat.»

Weiter geht es in Afrika

In den kommenden Tagen reist Federer nach Afrika (Namibia/Südafrika), wo er am Freitag, 7. Februar, in Kapstadt gegen Rafael Nadal den 6. Match for Africa («Match in Africa») für seine Foundation bestreitet.

Sendebezug: SRF, zwei, sportlive, 30.1.20, 09:20 Uhr

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