Natürlich, so hatte Stan Wawrinka seinen Achtelfinal an den US Open nicht gewinnen wollen. «Es tut mir für Novak leid. Er ist ein guter Freund und echter Champion», bedauerte der Romand die verletzungsbedingte Aufgabe Djokovics. «Es ist überraschend, wenn du gegen die Nummer 1 spielst und die Buhrufe der Zuschauer hörst, wenn sie aufgibt», meinte Wawrinka über Pfiffe des Publikums in Richtung des Serben.
Dennoch überwog beim Lausanner die Freude über das eigene Spiel: «Ich habe heute supergutes Tennis gespielt, mein Niveau hoch gehalten und bin froh, wieder zurück zu sein.» Er sei 2 Jahre nach den beiden Knie-Operationen endlich wieder auf seinem alten Level angekommen.
Die Erinnerung an den US-Open-Triumph 2016 habe ihm sehr geholfen: «Zu wissen, dass ich das Spiel habe, Djokovic im Arthur-Ashe-Stadium schlagen zu können, war sehr wichtig.»
Ich spiele schon seit Wochen unter Schmerzen.
Bei seinem Gegenüber war die Gefühlslage freilich komplett gegensätzlich. «Es ist frustrierend, sehr frustrierend», betonte Djokovic. «Ich bin es gewohnt, andere zu respektieren und ich hoffe, die Leute respektieren auch mich und meine Entscheidung», spielte er auf die Pfiffe an.
«Ich spiele schon seit Wochen unter Schmerzen», sagte der Serbe. Er wolle gerne die Turniere in Asien im Herbst spielen, auch um Platz 1 in der Weltrangliste zu verteidigen.
Rekordjagd? Nur aufgeschoben
Und die Jagd auf Roger Federers Grand-Slam-Bestmarke? Die soll nur aufgeschoben, nicht aufgehoben sein. «Es liegt noch ein langer Weg vor mir. Ich habe vor, noch viele Jahre zu spielen. Ich sehe überhaupt kein Ende in Sicht», gab er eine Kampfansage ab.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 02.09.2019, 02:45 Uhr