Die Top-10-Spieler
- Daniil Medwedew (RTF/ATP 2) s. Facundo Bagnis (ARG/ATP 103) 6:2, 6:2, 6:2
- Stefanos Tsitsipas (GRE/ATP 4) s. Lorenzo Musetti (ITA/ATP 66) 5:7, 4:6, 6:2, 6:3, 6:2
- Andrej Rublew (RTF/ATP 7) s. Soonwoo Kwon (ATP 71) 6:7 (5:7), 6:3, 6:2, 6:4
- Casper Ruud (NOR/ATP 8) s. Jo-Wilfried Tsonga (ATP 267) 6:7 (6:8), 7:6 (7:4), 6:2, 7:6 (7:0)
Stefanos Tsitsipas hat an den French Open mit Ach und Krach die 2. Runde erreicht. Der Vorjahresfinalist geriet gegen Lorenzo Musetti mit 0:2-Sätzen ins Hintertreffen, schaffte danach aber die Wende. Unter anderem konnte er seine Fehlerquote drastisch reduzieren. Der Sieg des Griechen stand erst nach 3:34 Stunden um 00:34 Uhr Ortszeit fest.
Für Musetti ist es in Paris eine Art Déjà-vu. Vor einem Jahr hatte der 20-jährige Italiener am Bois de Boulogne für Aufsehen gesorgt, als er Novak Djokovic im Achtelfinal die ersten beiden Sätze – die ersten im Turnierverlauf – im Tiebreak hatte abnehmen können. Danach ging bei Musetti nicht mehr viel, im 5. Satz gab er wegen Rückenproblemen auf. Dieses Szenario blieb ihm gegen Tsitsipas zwar erspart, spätestens im Entscheidungssatz war beim Italiener aber nicht mehr viel Benzin im Tank.
Tsonga tritt unter Tränen ab
Jo-Wilfried Tsonga (ATP 267) musste sich in der 1. Runde Casper Ruud (ATP 8) in vier Sätzen 7:6 (8:6), 6:7 (4:7), 2:6, 6:7 (0:7) geschlagen geben. Die Karriere des Franzosen endete damit im Alter von 37 Jahren an seinem Lieblingsturnier, wo er 2013 und 2015 den Halbfinal erreicht hatte.
Nach 3:49 Stunden mit stetigem Auf und Ab war die Partie vorbei. Tsonga, der in der Schlussphase mit einer Schulterverletzung kämpfte, trat unter Tränen von der grossen Tennisbühne ab. Zuerst schien es, als könnte der Finalist der Australian Open von 2008 noch einen Entscheidungssatz erzwingen. Nach dem Break zum 6:5 im 4. Durchgang wurde er vom begeisterten Pariser Publikum, das auch die französische Nationalhymne anstimmte, so richtig gefeiert. Danach ging allerdings nichts mehr, Ruud brachte die Partie seinerseits mit einem Servicedurchbruch und einem 7:0 im abschliessenden Tiebreak ins Trockene.
Medwedew ohne Erbarmen
Erfolgreicher Start für Daniil Medwedew: Der russische Weltranglistenzweite, der sich in seiner Karriere bislang nicht als grosser Sandplatzspezialist entpuppt hatte, hat sein Auftaktduell bei den French Open souverän für sich entschieden. Der 26-Jährige schlug den Argentinier Facundo Bagnis am Dienstag in nur 98 Minuten 6:2, 6:2, 6:2. Seine Vorbereitung in diesem Jahr fiel kurz aus. Der Profi hatte sich Anfang April einer Leistenoperation unterziehen müssen und fiel einige Wochen aus. Erst vergangene Woche gab er in Genf sein Comeback, unterlag dort aber in seinem ersten Match dem Franzosen Richard Gasquet.
Rublew gewinnt nach Ausraster
Auch Medwedews Landsmann Andrej Rublew ist eine Runde weiter. Nach einem Fehlstart wurde der 24-Jährige seiner Favoritenrolle gegen Soonwoo Kwon gerecht und gewann in vier Sätzen. Rublew konnte sich auf Erfahrungswerte verlassen: Schon zweimal hatte er den Südkoreaner in diesem Jahr zuvor besiegt.
Nach dem Verlust des ersten Satzes, den er im Tiebreak abgab, leistete sich der Russe indes einen Ausraster. Er drosch einen Ball gegen seinen Stuhl, von wo er abprallte und einen Helfer nur knapp verfehlte. Auch eine Wasserflasche musste in der Folge dran glauben. An der Pressekonferenz nach der Partie gab sich Rublew reumütig und bezeichnete sein Verhalten als «inakzeptabel».
Tiafoe besiegt French-Open-Fluch
Frances Tiafoe (ATP 27) ist bei der 7. Teilnahme in Paris erstmals in die 2. Runde vorgestossen. Der Amerikaner konnte sich gegen den Einheimischen Benjamin Bonzi (ATP 52) in drei «Long Sets» 7:5, 7:5, 7:6 (7:5) durchsetzen. Leicht machte es sich Tiafoe auf der ungeliebten Sandunterlage aber auch diesmal nicht. Lediglich 5 von 23 Breakmöglichkeiten vermochte er zu nutzen. Als nächster Gegner wartet David Goffin (BEL/ATP 48).
Für eine kleine Überraschung sorgte Holger Rune (ATP 40) bei seiner Premiere im Männer-Turnier von Roland Garros. Der dänische Teenager schaltete Denis Shapovalov (ATP 15) ohne Satzverlust 6:3, 6:1, 7:6 (7:4) aus. Shapovalov scheiterte damit zum ersten Mal seit den Australian Open 2020 an einem Major-Turnier bei erster Gelegenheit. Der 19-jährige Rune, der 2019 das Juniorenturnier in Paris gewann, wird in der 2. Runde Henri Laaksonen fordern.