Am 3. Tag der Australian Open hatten die Fans in den Stadien viel Grund zur Freude. Zuerst schaffte mit dem Einheimischen John Millman ein absoluter Publikumsliebling den Einzug in die 3. Runde. Wenig später zog mit Roger Federer der Spieler nach, der nicht nur in Melbourne einer der grössten Favoriten der Fans ist.
Millman genoss die grosse Unterstützung bei seinem Erfolg gegen den Polen Hubert Hurkacz. «Das Publikum steht wirklich hinter dir. Ich bin ein Spieler, der es liebt, mit viel Energie zu spielen. Und die australischen Fans geben mir diese Energie.»
Es wird wahrscheinlich das einzige Mal sein, dass ich in Australien nicht der Favorit der Fans bin.
Nun kommt es am Freitag zum Duell zwischen Millman und Federer. Dieses Aufeinandertreffen dürfte das Publikum in Melbourne in eine Zwickmühle bringen. Auf der einen Seite der Lokalmatador, auf der anderen Seite der sechsfache Titelträger. «Egal, wo man gegen Roger spielt, man ist da normalerweise nicht die Nummer 1 der Fans», weiss Millman. «Es wird wahrscheinlich das einzige Mal sein, dass ich in Australien nicht der Favorit der Fans bin.»
Für den 30-Jährigen ist es aber verständlich, dass Federer derart beliebt ist. «Roger ist ein so guter Spieler, er hat einfach alles. Für mich ist er ein Künstler. Zudem ist er immer authentisch.» Mit seiner Persönlichkeit und seiner Art verdiene er sich diesen grossen Respekt.
Bitterer Moment an den US Open 2018
Federer findet gleichzeitig auch nur lobende Worte für seinen kommenden Gegner. «Er ist einerseits ein relaxter Australier, andererseits arbeitet er sehr hart.» Und der Schweizer weiss genau, was die Stärken Millmans sind. «Wenn man auf die andere Seite schaut, dann sieht man seine Intensität, seine Lust, seine Freude. Das kann zum Teil für den Gegner zermürbend wirken.»
An Millman hat Federer zudem schlechte Erinnerungen. An den US Open 2018 unterlag er ihm bei schwierigen Bedingungen im Achtelfinal. Die Partie am Freitag werde zu einem richtigen Test. «Ich muss mit viel Variation spielen, muss den Weg ans Netz suchen und manchmal etwas riskieren. Wenn ich nur in die langen Ballwechsel reingehe, dann spiele ich ihm in die Karten.»
Australian Open
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 22.01.2020, 10:30 Uhr