- Ons Jabeur (WTA 2) steht dank eines 6:2, 3:6, 6:1-Sieges gegen Tatjana Maria (GER/WTA 103) im Final von Wimbledon, wo sie auf Jelena Rybakina (KAZ/WTA 23) trifft.
- Damit schafft erstmals eine Spielerin oder ein Spieler aus dem arabischen Raum oder Nordafrika den Sprung in einen Major-Final.
- Für die zweifache Mutter Tatjana Maria hingegen endet ein sensationeller Höhenflug.
Ons Jabeur ist schon länger daran, Tennisgeschichte zu schreiben. Noch nie stand eine Spielerin aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum so weit vorne in der Weltrangliste. Und noch nie kam eine Spielerin ihrer Herkunft so weit in einem Grand-Slam-Turnier. Am Samstag kann sie ihrer Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzufügen, wenn sie um den Titel in Wimbledon kämpft.
Start nach Mass für Jabeur
Gegen Überraschungsfrau Tatjana Maria aus Deutschland, welche sich als Weltnummer 103 ebenfalls erstmals in einen Halbfinal an einem Grand-Slam-Turnier gekämpft hatte, bekundete Jabeur zu Beginn wenig Mühe. Dabei war die Ausgangslage gar nicht so einfach, ist Maria doch eine sehr gute Freundin von Jabeur.
«Wir werden unsere Freundschaft für die Dauer des Matches pausieren und sie nach dem letzten Ballwechsel wieder zelebrieren», hatte Jabeur schon im Vorfeld angekündigt und machte im Spiel Ernst: Nach Breaks zum 2:1 und 5:2 holte sie sich den 1. Satz nach 38 Minuten.
Einbruch im 2. Durchgang
Im 2. Umgang riss dann plötzlich der Faden bei der Tunesierin. Jabeur bekundete immer mehr Mühe mit den langsameren Slice-Bällen von Maria, die ihrem bevorzugten Tempospiel gar nicht bekamen. Es kamen reihenweise unerzwungene Fehler, während Maria das Momentum mit einem Servicedurchbruch bei ihrem allerersten Breakball zum 3:1 im 2. Satz auf ihre Seite ziehen konnte.
Zurück zur alten Stärke im 3. Satz
Wie verwandelt startete Jabeur dann in den 3. Umgang und fand zur alten Stärke aus dem 1. Satz zurück. Sie schaffte Breaks zum 2:0 und 4:0 und verwertete nach 1:43 Stunden ihren 2. Matchball zum Sieg. Anschliessend hielt sie auch den 2. Teil ihrer Ankündigung ein. Am Netz gab es eine lange und innige Umarmung mit Maria, für deren beiden Kinder Jabeur wie eine Tante sei, so nahe stehe sie der Familie.
Im Final am Samstag (ab 15:00 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App) trifft Jabeur auf die Kasachin Jelena Rybakina (WTA 23), die gegen die Rumänin Simona Halep (WTA 18) zu einem eindeutigen 6:3, 6:3-Erfolg kam.