- Taylor Fritz (ATP 12) gewinnt den 2. Halbfinal an den US Open gegen seinen Landsmann Frances Tiafoe (ATP 20) mit 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1.
- In einer wilden Serviceschlacht entscheiden am Ende Nuancen zugunsten von Fritz.
- Im Final wartet Jannik Sinner (ATP 1), der sich gegen einen angeschlagenen Jack Draper (ATP 25) durchsetzt.
Und plötzlich flog der Schläger von Frances Tiafoe ziemlich unkontrolliert über den Platz. Der 26-Jährige hatte ganz bittere Minuten hinter sich: Gerade erst musste er den Satzausgleich durch sein Gegenüber Taylor Fritz hinnehmen, und plötzlich lag er im Entscheidungsdurchgang auch noch 0:4 zurück.
Der kurze emotionale Ausbruch nützte zumindest kurzzeitig: In der wilden Partie holte sich Tiafoe überraschend ein Break zurück – nur um sich im Duell der eigentlich starken Aufschläger den Service noch einmal abnehmen zu lassen. Diesmal zog Fritz durch und machte den 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1-Sieg nach 3:18 Stunden perfekt.
Damit steht der 26-Jährige als erster US-Amerikaner seit Andy Roddick (Wimbledon 2009) in einem Grand-Slam-Final. Dort trifft er am Sonntag auf Jannik Sinner (live auf SRF info). Die italienische Weltnummer 1 setzte sich in 3 Sätzen gegen einen nicht ganz fitten Jack Draper durch.
Durchhänger und Geschenke von Tiafoe
Die 4 Sätze davor hatten alle ihre eigene Geschichte geschrieben:
- Satz 1: Tiafoes Zwischensprint
Die ersten Minuten dieser Partie gehörten gänzlich Fritz, der schnell mit Break 3:0 vorlegte. Doch Tiafoe drehte beeindruckend auf, gewann 5 Games in Folge und kurz darauf den Durchgang (6:4). Für seine 2 Breaks benötigte er 2 Chancen.
- Satz 2: Die Aufschlag-Dominanz
Dass beide Spieler servieren können, war vor der Partie bekannt. Im 2. Durchgang wurde dieser Fakt eindrucksvoll unterstrichen: Von den ersten 40 gespielten Punkten gingen nur 3 (!) an den Returnspieler. Dann hatte Tiafoe einen gröberen Durchhänger und gab seinen Aufschlag beim Stand von 5:6 zu Null und zu Fritz' Satzgewinn ab.
- Satz 3: Die frühe Vorentscheidung
Der 26-jährige Tiafoe schlägt sofort zurück und nimmt Fritz den Aufschlag bei erster Gelegenheit zum 1:0 ab. Der Mann aus Maryland begann, unberechenbarer zu spielen und zwang seinen Landsmann, ungeliebte Meter abzuspulen. Den Breakvorsprung gab er nicht mehr her.
- Satz 4: Das Vierfach-Geschenk
Beim Stand von 4:5 aus seiner Sicht führt Tiafoe scheinbar beruhigend 40:15. Zwei Doppelfehler, ein Abflieger auf der Vorhand und ein völlig missglückter Stoppball später hatte er Fritz das Break und damit den Satzausgleich praktisch geschenkt.