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US Open: 4-Satz-Aus in Runde 3 Wawrinka kann Sinner bedrängen, nicht aber bezwingen

  • Stan Wawrinka (ATP 49) zeigt in der 3. Runde der US Open gegen Jannik Sinner (ITA/ATP 6) lange eine überzeugende und beherzte Leistung.
  • Je länger die Partie dauert, desto mehr kristallisiert sich aber die Klasse des 22-jährigen Südtirolers heraus.
  • Am Ende resultiert ein standesgemässer 6:3, 2:6, 6:4, 6:2-Sieg für den Favoriten.

Im 4. Durchgang eines lange hochklassigen Matches im Louis-Armstrong-Stadium war der Widerstand Stan Wawrinkas allmählich gebrochen. Unmittelbar nach dem 1:2-Rückstand nach Sätzen gab der 38-Jährige seinen Aufschlag zu null ab – und lag nun noch bedrohlicher im Hintertreffen.

Im ungleichen Duell mit dem 16 Jahre jüngeren Jannik Sinner schaffte es der Waadtländer fortan nicht mehr, sich zurückzukämpfen und nochmals ein Feuer zu entfachen. Nach einem weiteren Break zum 2:5 und total 2:58 Stunden stand das Verdikt von 6:3, 2:6, 6:4, 6:2 zu Gunsten des Südtirolers, der an dieser Stätte im Vorjahr schon im Viertelfinal gestanden hatte, fest. Als nächste Hürde wird sich ihm ein warm gelaufener Alexander Zverev in den Weg stellen.

Für Wawrinka dagegen gingen nach 2 wertvollen Erfolgen seine 16. US Open in den Sechzehntelfinals zu Ende. Er liess einmal mehr nichts unversucht, brauchte sich in der Partie gegen den Weltranglisten-Sechsten auch keine Vorwürfe zu machen. Dennoch hatte die Renaissance des 3-fachen Major-Champions (u.a. reüssierte er 2016 in New York) Grenzen. «Ich konnte mein Niveau anheben, habe Sinner einen guten Fight geliefert und spüre wieder mehr Selbstvertrauen. Dennoch bin ich ob dem Ausgang enttäuscht», lautet das Fazit des Waadtländers.

Stan Wawrinka am Netz.
Legende: Stan Wawrinka In der 3. Runde gab es kein Vorbeikommen mehr an Favorit Jannik Sinner. Keystone/AP Photo/Andres Kudacki

Steter Tropfen höhlt den Stein bzw. bringt das Break

Zwei Dinge darf Wawrinka mit Sicherheit aus dem Härtest mitnehmen:

  1. Er verkaufte seine Haut teurer als noch bei den letzten beiden Aufeinandertreffen mit dem Youngster. So war er heuer in Rotterdam mit 1:6, 3:6 sowie in Indian Wells mit 1:6, 4:6 gegen Sinner chancenlos geblieben.
  2. Er nahm dem 8-fachen Turniersieger bei «Flushing Meadows» 2023 als erster Spieler einen Satz und überhaupt den Service ab.

Wawrinka benötigte aber Geduld, ehe im 2. Durchgang das Break zum 2:0 Tatsache war. Erst mit der 8. Chance in der Partie und der 6. in diesem Game (davon deren 3 in Serie) rang er Sinner einen Aufschlagverlust ab. Nach dem 2:0 legte er gegen den plötzlich fehleranfälligen Italiener kurz darauf ein nächstes Break zum Satz-Ausgleich nach.

Nochmals den Anschluss geschafft und dann abgehängt

Die mangelnde Effizienz bei Breakbällen hatte denn auch in Umgang 1 die Differenz ausgemacht. Von den beidseits zwei Möglichkeiten nutzte Sinner eine zum 4:2, konservierte diesen Vorsprung und hatte nach 44 Minuten den Gewinn des 1. Satzes in der Tasche.

Den nächsten Service-Durchbruch schaffte Sinner erst wieder zu Beginn von Durchgang 3. In einer zu diesem Zeitpunkt absolut ausgeglichenen Begegnung kam dieser Rückschlag für den Westschweizer abrupt. «Ich habe in dieser Phase ein paar Fehler zu viel begangen. Entsprechend liess ich meinen Gegner etwas mehr gewähren, und ab dann ist es schwierig geworden», resümierte der Davis-Cup-Spieler hinterher.

Die Fortsetzung brachte dennoch ein letztes Aufbäumen zum 4:4-Ausgleich. Gleich im Anschluss ging zuerst das nächste Aufschlagspiel sowie wenig später der 3. Satz verloren. Es war dies das Indiz dafür, dass sich die Kräfteverhältnisse nun endgültig verschoben hatten.

Hüsler auch im Doppel ausgeschieden

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Für den Zürcher Marc-Andrea Hüsler sind die US Open definitiv zu Ende. Nach seinem Out in der 1. Runde des Einzel-Turniers geht es nun auch in der Doppel-Konkurrenz nicht mehr weiter. An der Seite des Serben Laslo Djere, der Novak Djokovic über 5 Sätze gezwungen hatte und nach sehr kurzer Nacht wieder ran musste, bedeutete die 2. Runde Endstation. Die monegassisch-polnische Paarung Hugo Nys/Jan Zielinski brachte beim 6:3, 7:6 (7:4) mehr Power auf den Platz. Hüsler war die einzige Schweizer Doppelvertretung in New York.

Service zu den US Open

SRF info, sportlive, 02.09.2023 21:00 Uhr ; 

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