- Jannik Sinner bezwingt im Viertelfinal an den US Open Daniil Medwedew 6:2, 1:6, 6:1, 6:4.
- In einer Partie mit vielen Auf und Abs setzt sich die Weltnummer 1 am Ende verdient durch.
- Nun wartet Jack Draper, der zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Halbfinal steht, auf den Italiener.
Erst der 4. Satz zeigte die beiden Viertelfinal-Kontrahenten fast durchwegs auf Augenhöhe. Dementsprechend stieg auch das Niveau, sowohl Jannik Sinner (ATP 1) als auch Daniil Medwedew (ATP 5) begannen zu zaubern. Mit einem Zwischenspurt erspielte sich der favorisierte Sinner beim Stand von 3:3 drei Breakchancen und verwandelte die 3. zur Vorentscheidung.
In den drei Durchgängen davor war stets ein Spieler klar am Drücker. Satz 1 brachte Sinner nach nur 34 Minuten ins Trockene. Medwedew probierte drei verschiedene Rackets aus, mit keinem konnte er Sinner das Wasser reichen.
2:1 für Sinner an den Majors
Dann plötzlich verkehrte Welt: Der Russe führte nun den Italiener vor, zog auf 5:0 davon und glich wenig später in Sätzen aus. Die Weltnummer 1 schien von der Rolle – kam jedoch beeindruckend zurück. Sinner legte im 3. Durchgang seinerseits mit 5:0 vor, Medwedew trat dabei wieder stark fehleranfällig auf.
«Es war sehr schwierig: Jeder, der zuerst das Break geschafft hat, ist davongezogen», resümierte Sinner im Anschluss. «Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich.» Den Final der Australian Open dieses Jahres hatte der 23-Jährige noch in fünf Sätzen gegen Medwedew gewonnen. Der Russe seinerseits hatte ebenfalls über die komplette Distanz die Revanche im Wimbledon-Viertelfinal geschafft.
Draper überrascht weiter
Als nächstes wartet sein guter Freund Jack Draper (ATP 25) auf Sinner. Der 22-Jährige setzte seine bemerkenswerte Reise an den US Open in New York fort und gewann gegen den Australier Alex de Minaur souverän mit 6:3, 7:5, 6:2. Damit steht er in Flushing Meadows, wo er bislang ohne Satzverlust geblieben ist, erstmals unter den letzten Vier eines Grand-Slam-Turniers.
Das war mein erster Match auf diesem grössten Court der Welt, das bedeutet mir alles.
Seine Leistung gegen De Minaur bewertete Draper als «solide», der Rahmen im Arthur-Ashe-Stadion indes beeindruckte ihn: «Das war mein erster Match auf diesem grössten Court der Welt, das bedeutet mir alles.» Er ist zudem der erste Brite seit Andy Murray 2012, der bei den US Open den Halbfinal erreicht.
Für Draper ist das Jahr 2024 ohnehin schon jetzt ein Erfolg. Im Juni feierte er in Stuttgart seinen ersten Turniersieg auf der ATP-Tour, und der Hartplatz in New York ist nun ein offenbar gutes Pflaster für die nächsten Schritte: 2022 stand er hier bereits in der dritten Runde, im vergangenen Jahr schaffte Draper es dann bis in den Achtelfinal.