Als Topspieler ist es angenehm, in den ersten 1-2 Runden eines Grand-Slam-Turniers auf nominell schwächere Gegner zu treffen. So haben Roger Federer, Novak Djokovic, Rafael Nadal und Co. im Normalfall die Chance, sich so richtig einzuspielen, bevor in der zweiten Woche die «grossen Kaliber» warten.
Die Gesetzten
1. Novak Djokovic (Serb) | 17. Matteo Berrettini (It) |
2. Roger Federer (Sz) | 18. Nikolos Bassilaschwili (Geor) |
3. Rafael Nadal (Sp) | 19. Felix Auger-Aliassime (Ka) |
4. Kevin Anderson (SA) | 20. Gilles Simon (Fr) |
5. Dominic Thiem (Ö) | 21. David Goffin (Be) |
6. Alexander Zverev (De) | 22. Stan Wawrinka (Sz) |
7. Stefanos Tsitsipas (Grie) | 23. Roberto Bautista Agut (Sp) |
8. Kei Nishikori (Jap) | 24. Diego Schwartzman (Arg) |
9. John Isner (USA) | 25. Alex De Minaur (Au) |
10. Karen Chatschanow (Russ) | 26. Guido Pella (Arg) |
11. Daniil Medwedew (Russ) | 27. Lucas Pouille (Fr) |
12. Fabio Fognini (It) | 28. Benoît Paire (Fr) |
13. Marin Cilic (Kro) | 29. Denis Shapovalov (Ka) |
14. Borna Coric (Kro) | 30. Kyle Edmund (Eng) |
15. Milos Raonic (Ka) | 31. Laslo Djere (Serb) |
16. Gaël Monfils (Fr) | 32. Dusan Lajovic (Serb) |
So weit, so gut. Nun gibt es aber besonders auf Rasen Ungesetzte, die für eine Überraschung in den Startrunden gut sein könnten.
Das sind 6 mögliche Stolpersteine:
Jo-Wilfried Tsonga (ATP 70)
Das Ranking erzählt im Fall von Jo-Wilfried Tsonga nur die halbe Wahrheit. Der Franzose hatte in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Ist Tsonga fit, scheint er zu vielem im Stande zu sein.
Zuletzt zeigte der mittlerweile 34-Jährige sein Potenzial in Halle, wo er Federer im Achtelfinal alles abverlangte und sogar am Sieg schnupperte.
- Bestes Wimbledon-Resultat: Halbfinal (2011, 2012)
Nick Kyrgios (ATP 43)
Er mag unberechenbar sein. Doch wenn ihm gerade danach ist, kann Nick Kyrgios ganz gut Tennis spielen. Das bewies der Australier in diesem Jahr speziell in Acapulco (Hartplatz), als er auf dem Weg zum Titel u.a. Nadal, Stan Wawrinka und Alexander Zverev bezwang.
Wimbledon ist Kyrgios' Lieblings-Major. Auf dem «heiligen Rasen» erzielte der 24-Jährige seine bisher besten Resultate auf Grand-Slam-Ebene. 2014 warf er im Achtelfinal Nadal raus.
- Bestes Wimbledon-Resultat: Viertelfinal (2014)
Ivo Karlovic (ATP 80)
Seine grösste Waffe ist noch immer nicht stumpf: Auch mit 40 Jahren bringt Karlovic seine Gegner mit dem Aufschlag zur Verzweiflung. Auf Rasen sind die Geschosse des Kroaten noch effektiver.
Zieht er einen guten Tag ein, kann Karlovic eine sehr unangenehme Hürde darstellen. Der 2,11 Meter-Riese ist sicher kein dankbarer Gegner, um in den Rhythmus zu kommen.
- Bestes Wimbledon-Resultat: Viertelfinal (2009)
Jan-Lennard Struff (ATP 34)
Der Deutsche feierte in diesem Jahr schon Siege gegen Alexander Zverev, Milos Raonic und Stefanos Tsitsipas. Nie zuvor war der 29-Jährige in der Weltrangliste so weit vorne platziert wie aktuell. Die Unterlage in Wimbledon kommt seinem offensiven Spielstil entgegen.
- Bestes Wimbledon-Resultat: 3. Runde (2018)
Grigor Dimitrov (ATP 48)
Obschon es in letzter Zeit etwas ruhiger um «Baby-Federer» wurde, dürfte es als Gesetzter angenehmere Startaufgaben als Dimitrov geben. An den French Open lieferte sich der 28-Jährige ein packendes Duell mit Wawrinka, das er in 3 Tiebreaks verlor.
Der letzte und bisher grösste Turniersieg von Dimitrov liegt schon knapp 20 Monate zurück. Damals triumphierte der Bulgare an den ATP-Finals.
- Bestes Wimbledon-Resultat: Halbfinal (2014)
Sam Querrey (ATP 79)
Der US-Amerikaner war der Überraschungsmann der Wimbledon-Ausgabe 2017, als er erst im Halbfinal an Marin Cilic scheiterte. Bereits im Jahr zuvor hatte es Querrey bis in die Runde der letzten 8 geschafft.
Aufgrund einer Bauchverletzung verpasste der 31-Jährige praktisch die gesamte Sandsaison. Beim aktuellen Rasenturnier in Eastbourne holt er sich nun den letzten Schliff für Wimbledon.
- Bestes Wimbledon-Resultat: Halbfinal (2017)
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 26.06.2019, 07:00 Uhr