- Eine nervenstarke Naomi Osaka gewinnt 6:2 und 6:4 und holt als 1. Japanerin einen Grand-Slam-Sieg.
- Serena Williams verpasst es, mit dem 24. Major-Triumph mit Margaret Court gleichzuziehen.
- Für Gesprächstoff sorgt ein Game-Verlust, den Williams im 2. Satz vom Stuhlschiedsrichter aufgebrummt bekommt.
Am Ende flossen bei Naomi Osaka die Tränen. Doch es waren keine Freudentränen, die der Japanerin bei der Siegerehrung über die Wangen kullerten. «I am sorry», stammelte die 20-Jährige ins Mikrofon, nachdem sie soeben als 1. Japanerin überhaupt ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hatte.
Williams beschimpft den Schiedsrichter
Was war passiert? Nach insgesamt 3 Verwarnungen war Williams im 2. Satz beim Stand von 3:4 von Stuhlschiedsrichter Carlos Ramos mit einem Game-Verlust (zum 3:5) bestraft worden. Sehr zum Unmut der 23-fachen Grand-Slam-Siegerin – und zu jenem des amerikanischen Publikums.
So buhte das Publikum zu Beginn der Siegerehrung aus voller Kehle. Zwar nicht unbedingt gegen Osaka. Doch gleichwohl kreierten die Fans eine negative Stimmung, welche die künftige Weltnummer 7 zum Weinen brachte.
Es war die unterlegene Williams, welche die Zuschauer danach (erfolgreich) zur Räson brachte. Die Amerikanerin war indes mit ihren Beschimpfungen gegenüber Schiedsrichter Ramos zu einem grossen Teil für die schlechte Stimmung im Stadion verantwortlich gewesen.
Erst nach dem Matchball aus dem Konzept
Osaka kam zu einem Abgang, den sie nicht verdiente. Denn die Newcomerin hatte gegen ihr grosses Idol eine überragende Leistung gezeigt und trotz eines 1:3-Rückstands im zweiten Satz die Nerven behalten. Auch die 24'000 Zuschauer, die fast ausnahmslos hinter Williams standen, konnten Osaka erst nach dem Match aus dem Konzept bringen.
Osaka war die klar bessere Spielerin auf dem Platz gewesen. Bei ihrer Grand-Slam-Finalpremiere liess sie keinerlei Nervosität erkennen. Gegen ihre kraftvollen Grundschläge und teils krachenden Aufschläge fand die 36-jährige Williams nie ein Rezept.
Zwei überragende Wochen
Bezeichnenderweise schloss Osaka, die im gesamten Turnierverlauf nur einen Satz verlor, den Final nach bloss 79 Minuten mit einem ihrer vielen Aufschlagwinner ab. Und auch wenn es die Fans nicht goutierten, so war sie die einzig richtige Siegerin der US Open 2018.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 8.9.18, 22:00 Uhr