Nachdem Barbora Krejcikova ihren dritten Matchball zum Sieg genutzt hatte, gab es für die Tschechin kein Halten mehr. Sie rannte quer über den Court, stieg die Treppen zu ihrer Box hoch und liess sich von ihren Angehörigen feiern.
Bei der Siegerehrung starrte sie immer wieder völlig ungläubig auf die Venus Rosewater Dish in ihren Händen. So richtig glauben konnte die 28-Jährige nicht, dass sie tatsächlich die glitzernde Trophäe der Wimbledon-Siegerin in den Händen hält. «Ich habe keine Worte, es ist unwirklich, was passiert ist», sagte Krejcikova mit stockender Stimme: «Es ist definitiv der beste Tag meiner Karriere und meines ganzen Lebens.»
26 Jahre nach Mentorin Novotna
Für ihren Coup an der Church Road vor 15'000 Zuschauern streicht Krejcikova ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 3,2 Millionen Euro ein. Niemand in ihrer Heimat werde wohl glauben, dass sie hier auf diesem berühmten Schauplatz tatsächlich triumphiert habe. Sie habe schwierige Wochen hinter sich und sei nicht in wirklich guter Form gewesen. «Nun stehe ich hier und bin Wimbledonsiegerin.»
Die ehemalige Weltranglisten-Zweite war im Frühjahr durch eine Rückenverletzung ausgebremst worden. Zwischen den Australian Open und Wimbledon gewann sie nur drei Matches. Dank dem Triumph kehrt Krejcikova in die Top 10 des WTA-Rankings zurück.
Als bei der Siegerehrung die Rede auf ihre 2017 verstorbene frühere Trainerin Jana Novotna kam, die 1998 Wimbledon gewonnen hatte, musste Krejcikova schlucken. Sie zu treffen, habe ihr Leben verändert. «Jana war diejenige, die mir gesagt hat, dass ich das Potenzial habe. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal die gleiche Trophäe gewinne wie sie.»