- Novak Djokovic (ATP 2) bezwingt Lorenzo Musetti (ATP 25) im Halbfinal von Wimbledon mit 6:4, 7:6 (7:2), 6:4.
- Der Serbe steht im All England Club damit zum 10. Mal im Final und peilt am Sonntag seinen 8. Titel an. Damit würde er mit Roger Federer gleichziehen.
- Der Gegner im Endspiel heisst wie im Vorjahr Carlos Alcaraz (ATP 2) .
Am 5. Juni wurde Novak Djokovic am rechten Knie operiert. 37 Tage später löste der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte in Wimbledon das Final-Ticket. Und dies in keinster Weise glücklich, sondern extrem überzeugend.
Lorenzo Musetti stellte Djokovic im Halbfinal zumindest zeitweise vor grosse Herausforderungen. Der Serbe meisterte diese jedoch mit Bravour. Der Lohn: eine Final-Reprise am Sonntag auf dem Centre Court gegen Carlos Alcaraz.
Nicht spektakulärer, aber solider
Musetti trug einen grossen Teil zu einem äusserst attraktiven Halbfinal bei. Der 22-jährige Italiener, der erstmals an einem Grand-Slam-Turnier bis in die Runde der letzten 4 vorgestossen war, stellte sein Können auf der grössten Bühne unter Beweis und verzückte das Londoner Publikum wiederholt mit Spektakel-Punkten.
Trotz allem dürfte sich Musetti zum Schluss eingestehen müssen, dass er nur der zweitbeste Spieler auf dem «Heiligen Rasen» war. Auf der anderen Seite des Netzes lieferte Djokovic seine bisher beste Leistung am diesjährigen Wimbledon-Turnier ab.
Der Rekord-Grand-Slam-Sieger punktete zwar nicht so stark in Sachen Spektakel wie sein Gegenüber, dafür vermochte Djokovic mit seinem unwiderstehlichen Grundlinien-Spiel zu glänzen – und mit seiner mentalen Stärke in den Schlüsselmomenten:
- 1. Satz: Beim Stand von 5:3 schlägt Djokovic zum Gewinn des 1. Durchgangs auf und wird gebreakt. Der Serbe schüttelt sich kurz und nimmt seinem Gegner gleich im Anschluss nochmals den Aufschlag ab, um den Satz doch noch klarzumachen.
- 2. Satz: Musetti legt früh mit Break vor und spielt gross auf, kann sich aber nicht entscheidend absetzen. Djokovic kämpft sich zurück und schnappt sich die 2:0-Führung mit einem fast perfekten Tiebreak.
- 3. Satz: Djokovic nimmt seinem Widersacher gleich im 1. Game den Service ab und so auch die Hoffnung auf die grosse Wende. Das eine Break reicht dem Favoriten, um die Partie nach 2:48 Stunden zu beenden.
Gelingt Djokovic die Revanche?
Somit steht Djokovic zum 37. Mal (!) in einem Grand-Slam-Final, allein zum 10. Mal in Wimbledon. Will er am Sonntag mit seinem 8. Titel mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen, muss Djokovic etwas schaffen, was ihm vor 12 Monaten misslang: Carlos Alcaraz zu bezwingen. Vor einem Jahr setzte sich der junge Spanier in einem hochstehenden und dramatischen Final in 5 Sätzen durch.