Sie hat das Welttennis in den letzten Jahren mehrheitlich dominiert, nun sorgte Iga Swiatek für einmal für negative Schlagzeilen. Die 5-fache Grand-Slam-Siegerin und aktuelle Weltnummer 2 ist nach einem positiven Test auf die verbotene Substanz Trimetazidin für einen Monat gesperrt worden.
Die Diskussionen über vergleichsweise milde Strafen für prominente Spieler dürften damit erneut aufkochen. Wie die International Tennis Integrity Agency (ITIA) am Donnerstag bekanntgab, war in Swiateks Blut bei einem Test am 12. August der im Leistungssport verbotene Wirkstoff nachgewiesen worden.
Es ist eine Substanz, die zuletzt in weiteren prominenten Fällen auftauchte. Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa etwa wurde aufgrund eines Nachweises Anfang 2024 nachträglich von der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) für 4 Jahre gesperrt.
ITIA geht von Verunreinigung aus
«Das war die härteste Zeit in meiner bisherigen Karriere», teilte Swiatek in einer Stellungnahme mit: «Es war überaus bedauerlich, da ich nichts falsch gemacht habe.» Sie glaube jedoch daran, dass die Stärke eines Sportlers sich auch darin zeige, wie er sich nach einem unverschuldeten Ereignis wieder aufraffe. Die Wada kündigte an, auch die Entscheidung über Swiatek «sorgfältig zu prüfen».
Die ITIA schätzte den Vorfall bei Swiatek nach Anhörung der Polin als minder schwer ein. Sie gab laut der Pressemitteilung an, dass der positive Dopingtest durch die Verunreinigung eines nicht verschreibungspflichtigen Medikaments (Melatonin) verursacht wurde, das in Polen hergestellt und verkauft wird. Sie habe es gegen Jetlag und Schlafprobleme eingenommen und versehentlich gegen die Richtlinien verstossen.
Swiatek war vom 22. September bis zum 4. Oktober vorläufig gesperrt worden, diese Information wurde jetzt erst mit der Öffentlichkeit geteilt. Sie verpasste drei Turniere, die auf die Sanktion angerechnet wurden. Entsprechend bleiben noch 8 Tage Sperre übrig.
Fall Sinner noch nicht ad acta gelegt
Swiatek ist bereits der zweite prominente Dopingfall im Tennis in diesem Jahr, nachdem im Frühjahr mit Jannik Sinner der beste Spieler dieses Jahres positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden war. Ein von der ITIA beauftragtes unabhängiges Gericht hatte den Italiener freigesprochen, nach einem Einspruch der Wada liegt der Fall vor dem Internationalen Sportgerichtshof TAS.
Auch rund um die positiven Proben bei Sinner, der in diesem Jahr die Australian Open, die US Open, die ATP Finals und den Davis Cup gewann, bemängelten Beobachter eine fehlende Transparenz. Die ITIA informierte die Öffentlichkeit erst lange nach den Vorfällen. Sinner gab an, die Substanz sei durch den Kontakt mit seinem Physio in seinen Körper gelangt.