Sie befindet sich in beneidenswerter Form: Belinda Bencic (WTA 21). Nach ihrem Halbfinal-Einzug vor einer Woche beim Hartplatz-Turnier in Miami überzeugt die Olympiasiegerin derzeit auch in Charleston beim Start in die Sand-Saison.
Auf dem Weg in den Final an der amerikanischen Ostküste ist die 25-Jährige auf praktisch jedmögliche Hürde getroffen – und hat sie alle gemeistert. Ob gegen gestandene Einheimische (Madison Keys) oder aufstrebende Youngster (Linda Fruhvirtova), Bencic behielt die Oberhand.
Dabei trat sie oft überzeugend auf und liess sich auch durch Wetterkapriolen und Regenunterbrüche nicht aus dem Konzept bringen (gegen Keys), musste aber auch kämpfen und sich wie gegen die Weltnummer 3 Paula Badosa von einem kompletten Fehlstart erholen.
2 Jahre stechen heraus
Die heutige Bencic erinnert an die überzeugende Bencic aus früheren Jahren. Wir erinnern uns:
- 2015 holte die damals erst 18-Jährige ihre ersten 2 WTA-Titel (Eastbourne und Toronto), erreichte den Wimbledon-Achtelfinal und setzte sich gar erstmals gegen Dominatorin Serena Williams durch. Anfang 2016 stiess sie im Ranking auf Platz 7 vor.
- 2019 schlug Bencic in Dubai 4 Top-10-Spielerinnen in Folge und holte sich Titel Nr. 3. Später gewann sie auch in Moskau, stand an den US Open und bei den WTA Finals im Halbfinal und durfte sich als Comeback-Spielerin des Jahres auszeichnen lassen.
Dazwischen hatte Bencic mehrere längere Flauten durchlebt, war auch durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen worden. Mit ihrem Olympiasieg 2021 hatte sich die heutige Weltnummer 21 allerdings wieder im grossen Stile zurückgemeldet. Ging sie 2016-2018 und 2020/2021 leer aus, so wäre es nun Zeit für einen weiteren Titel auf der WTA-Tour.
Die arabische Meilenstein-Frau
Als Letzte steht Bencic die Tunesierin Ons Jabeur (WTA 10) im Weg. Die 27-jährige Allrounderin ist vor allem bekannt für Rekorde, die ihre Herkunft betreffen: Jabeur war unter anderem die erste Top-10-Spielerin und die erste Grand-Slam-Viertelfinalistin aus dem arabischen Raum.
Gegen Bencic musste sie beim bislang einzigen Aufeinandertreffen 2021 in Madrid verletzungsbedingt aufgeben. Derzeit befindet sich aber auch Jabeur in Topform und musste in Charleston bislang erst einen Satz abgeben. Am Sonntagabend wird sich zeigen, ob noch der eine oder andere dazukommt.