- Aryna Sabalenka (WTA 5) gewinnt den Final der Australian Open und holt ihren ersten Grand-Slam-Titel.
- Die Belarussin fällt im Startsatz in alte Muster zurück und gibt gegen Jelena Rybakina (WTA 25) erstmals in diesem Jahr einen Satz ab.
- Danach zahlt sich ihre riskante Spielweise aus, der 4:6, 6:3, 6:4-Sieg steht nach 2:28 Stunden fest.
Das Frauen-Tennis hat eine neue Grand-Slam-Siegerin: Aryna Sabalenka. Die 24-jährige Belarussin entschied nach knapp zweieinhalb Stunden einen hochstehenden Final gegen die ein Jahr jüngere Jelena Rybakina für sich. Sabalenka hatte zuvor dreimal einen Major-Halbfinal erreicht, noch nie aber einen Final.
Sie ist zudem die erste Spielerin, die unter neutraler Flagge ein Grand-Slam-Turnier gewinnt. In der Weltrangliste wird sich die 1,82 m grosse Rechtshänderin mit dem auffälligen Tiger-Tattoo auf dem Unterarm auf Platz 2 verbessern.
Die guten alten Doppelfehler
Mit dem Sieg vor Augen zitterte Sabalenka das Händchen in der Rod Laver Arena noch einmal gewaltig. Erst den 4. Matchball konnte sie gegen die Wimbledonsiegerin von 2022 nutzen, nachdem sie sich zuvor unter anderem einen Doppelfehler geleistet hatte. Eine Breakchance ihrer Gegnerin wusste sie in der Folge mit dem schnellsten Aufschlag des gesamten Finals (192 km/h) abzuwehren.
Das letzte Game stand sinnbildlich für die gesamte Partie – und für die Spielweise von Sabalenka. Der Aufschlag ist bei der Belarussin ein vieldiskutiertes Thema. Auf der Tour gehört sie zu denjenigen Spielerinnen, die sich in der Vergangenheit mitunter am meisten Doppelfehler leisteten. Auf diese Saison hin bekam Sabalenka die Problematik in den Griff. Sicherlich mit ein Grund, weshalb sie in den 10 Spielen zuvor in diesem Jahr noch keinen einzigen Satz abgegeben hatte.
Gegen Rybakina fiel Sabalenka zu Beginn der Partie in alte Muster zurück: Gleich 5 Doppelfehler leistete sie sich im Startsatz. Einer führte zu einer Breakchance, die Rybakina nutzte, ein weiterer besiegelte das zweite Break für die Wahl-Kasachin, die im letzten Jahr in Wimbledon ihren ersten Major-Titel gewonnen hatte.
Risiko zahlt sich aus
Zum Erfolg verhalf Sabalenka letztlich, dass sie ebendiese Doppelfehler abstellen konnte und sich ihre riskante Spielweise nun voll auszahlte. Gleich 21 Winner schlug sie im 2. Durchgang (51 insgesamt). Ihre Gegnerin fand gegen das druckvolle Spiel der Belarussin phasenweise kein Mittel. Rybakina spielte alles andere als schlecht. Sobald Sabalenka aber in die Ballwechsel fand, wurde es für die 23-Jährige schwierig.
Auch im 3. Satz war es Sabalenka, die das Zepter in der Hand hielt. Schon beim 2:2 hatte sich ihr die Möglichkeit auf einen Servicedurchbruch geboten. Beim Stand von 3:3 schaffte sie schliesslich das entscheidende Break. Und krönte ihren Steigerungslauf wenig später mit dem grössten Erfolg ihrer Karriere.