- Belinda Bencic (WTA 9) ringt die Russin Ludmilla Samsonowa (WTA 19) in einem mitreissenden Final von Abu Dhabi mit 1:6, 7:6 (10:8), 6:4 nieder.
- Die Ostschweizerin steht im zweiten Satz mit dem Rücken zur Wand und wehrt drei Matchbälle ab.
- Für Bencic ist es der zweite Turniersieg des Jahres.
Zum Ende des zweiten Satzes erlebte Belinda Bencic eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie schlug beim Stand von 5:3 zum Satzgewinn auf, gab ihren Service in einem fehlerhaften Game aber ab.
Minuten später sah sich Bencic einer Herkulesaufgabe gegenübergestellt: Ludmilla Samsonowa erarbeitete sich bei 5:5 drei Breakchancen und hätte danach zum Triumph servieren können – doch Bencic bewies Moral, kämpfte sich in extremis ins Tiebreak.
Dort wehrte sie nicht einen, nicht zwei, sondern gleich drei Matchbälle ab und jubelte wenig später über den Satzgewinn, für den sie 82 Minuten lang gekämpft hatte.
Im 3. Satz die Kadenz hochgehalten
Den Schwung dieses Erfolgserlebnisses, das sich Bencic mit Moral und Nerven aus Stahl verdient hatte, nahm die 25-Jährige gleich mit in den Entscheidungsdurchgang. Sie breakte Samsonowa, gegen die sie auf der Tour zuvor in drei Begegnungen noch nie hatte gewinnen können, zwei weitere Male und verwertete nach intensiven 2:48 Stunden ihren ersten Championship Point.
Nach dem Triumph in Adelaide im Januar ist es für Bencic der zweite WTA-Turniersieg des noch jungen Jahres. Insgesamt steht sie nun bei acht Einzel-Titel auf höchster Stufe (inklusive dem Olympiasieg in Tokio).
Samsonowa zu Beginn bärenstark
Im ersten Satz hatte Bencic schon im ersten Game eine Breakchance erkämpft. Samsonowa machte sie mit einer krachenden Inside-Out-Vorhand zunichte und nahm ihrer Kontrahentin im darauffolgenden Spiel gleich selbst den Service ab.
Später schnappte sich die Russin das Doppelbreak zum 5:1. Nach 35 Minuten war der erste Satz Geschichte.
Doch Bencic gelang es, sich mit jeder Minute mehr in das Duell hineinzubeissen. Sie passte ihre Taktik an, nahm die Bälle noch früher und setzte Samsonowa, die den ersten Satz nach Belieben dominiert hatte, so unter Druck. Diesem hielt die 1,82 Meter grosse Russin zum Ende des zweiten Durchgangs nicht mehr stand, während der Nervenkitzel Bencic zu Höchstleistungen antrieb.